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anthroposophische Therapien

Krankenkassentest: Anthroposophie
anthroposophische Behandlungen
Die anthroposophischen Medizin beruht auf Grundsätzen, die durch den österreichischen Philosophen und Sozialreformer Rudolf Steiner (1861-1925) und die niederländische Á„rztin Ita Wegmann (1876-1943) aufgestellt wurden. Mit speziellen diagnostischen, therapeutischen und pharmazeutischen Verfahren bezieht sich anthroposophische Medizin auf naturheilkundliche Traditionen im Sinne der Paracelsischen Alchemie oder der Homöopathie Hahnemanns. Zu den anthroposophischen Therapien zählen z.B. Heileurythmie, Misteltherapie bei Krebs oder die heilkundliche Anwendung künstlerischer Prozesse (Maltherapie, Plastizieren, Musiktherapie). Die gesetzlichen Krankenkassen können Behandlungen bei Á„rzten mit entsprechender Zusatzqualifikation und betimmte anerkannte Therapien übernehmen.

Für den Test wurde wie folgt bewertet:

3 Sterne - Anthroposophische Therapien werden ab 100 EUR pro Jahr erstattet (100%) oder eine Erstattung gibt es im Rahmen eines Gesundheitskontos ab 500 Euro insgesamt für verschiedene Leistungen
2 Sterne - Kostenübernahme von anthroposophische Therapien ab 50 Euro, unter 100% Erstattung, nicht in allen Bundesländern oder im Rahmen eines Gesundheitskontos ab 300 Euro insgesamt für verschiedene Leistungen
1 Stern - Anthroposophische Therapien werden unter 50 EUR pro Jahr erstattet, nur im Rahmen von Reha-Maßnahmen oder im Rahmen eines Gesundheitskontos unter 300 Euro insgesamt für verschiedene Leistungen

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Anthroposophische Medizin

Bei der anthroposophischen Medizin handelt es sich um ein interdisziplinäres Therapiesystem, das seit 1920 existiert. Es beruht auf der Anthroposophie, einer von Rudolf Steiner (1861-1925) und Ita Wegmann (1876-1943) begründeten Strömung, der eine esoterische, spirituelle Weltanschauung zugrunde liegt. Die Interdisziplinarität der anthroposophischen Medizin besteht darin, dass deren System alle medizinischen Berufsgruppen umfasst. Sie bezieht Arzneimittel auf natürlicher Basis, bestimmte Körpertherapien wie rhythmische Massagen, innovative Krankenpflegetechniken, Heileurythmie (Bewegungstherapie) sowie künstlerische Therapien wie Maltherapie, Musiktherapie und Sprachtherapie ein.

Ansatz und Behandlung

In diesem Zweig der Alternativmedizin wird der Mensch als Einheit von Körper, Geist und Seele betrachtet. Daher ist eine anthroposophische Behandlung stets ganzheitlich, also darauf ausgelegt, alle drei Komponenten in Balance zu bringen, um ein Leiden zu heilen. Sie kommt häufig ergänzend zu einer schulmedizinischen Therapie zum Einsatz. Mit Hilfe der anthroposophischen Medizin behandeln Ärzte beispielsweise Allergien und chronische, psychische und psychosomatische Erkrankungen. Auch Tumore gehören zum Behandlungsspektrum.

Die Therapien werden immer individuell auf den Patienten abgestimmt. Aus diesem Grund ist das Arzt-Patient-Verhältnis besonders wichtig. Je nach zu behandelndem Fall kommen unterschiedliche Therapien in Frage. Häufig werden dabei therapeutische und medikamentöse Behandlungen miteinander kombiniert. Eine Form der Therapie ist die anthroposophische Biografiearbeit. Hierbei steht die Aufarbeitung der eignen Biografie im Vordergrund. Indem sich der Patient besser kennenlernt und seine Persönlichkeit unterstützt, kann er seinen Organismus stärken, so der therapeutische Ansatz. Auch die Hydrotherapie gehört zu den anthroposophischen Behandlungsformen: Bäder mit bestimmten Zusätzen wie Milch und Lavendel oder Schwefel- und Moorbäder sollen eine heilende Wirkung erzielen. Ein weiteres Beispiel ist die physikalische Therapie, bei der von außen auf den Körper eingewirkt wird. Salzabreibungen, Wickel sowie Organeinreibung von außen sind typische Anwendungen im Rahmen dieser Therapieform.

Anthroposophische Arzneimittel

In der anthroposophischen Medizin wird auf synthetisch hergestellte Substanzen verzichtet. Statt dessen werden Mineralien beziehungsweise Metalle, Heilpflanzen oder auch tierische Bestandteile verwendet. Die Arzneimittel werden je nach Präparat injiziert, oral eingenommen oder äußerlich angewendet, also auf die Haut aufgetragen. Sie sollen die körpereigenen Selbstheilungskräfte aktivieren. Häufig werden die Medikamente wie in der Homöopathie potenziert beziehungsweise nach bestimmten Vorgaben verdünnt, bevor sie der Patient zu sich nimmt. Anthoposophische Arzneimittel sind rezeptfrei und werden in der Apotheke frei verkauft.

Anthroposophische Behandlung als Zusatzleistung der Krankenkassen

Die gesetzlichen Krankenkassen sind nicht dazu verpflichtet, Kosten für anthroposophische Therapien oder Medikamente zu übernehmen. Einige haben diesen Zweig der Alternativmedizin allerdings in ihre Satzungsleistungen aufgenommen. Häufig ist die Voraussetzung für eine Kostenübernahme, dass ein Vertragsarzt mit einer Zusatzausbildung im anthroposophischen Bereich die Behandlung durchführt. Ob die Kosten in voller Höhe oder anteilig übernommen werden, hängt von der jeweiligen Kasse ab. Eine weitere Zusatzleistung der Kassen ist die Kostenübernahme für anthroposophische Arzneimittel und weitere Medikamente der Naturmedizin, meist bis zu einem Betrag von 100 Euro im Jahr. 

 

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