Fünf-Jahres-Vergleich: Weniger junge Frauen verhüten mit Antibabypille
Fünf Jahre zuvor lag dieser Wert noch bei 38 Prozent. Einen besonders starken Rückgang um rund 20 Prozentpunkte verzeichnet die TK dabei in den Altersgruppen, die am häufigsten die Pille einnehmen: Bekamen im Jahr 2015 noch 58 Prozent der 18-jährigen TK-versicherten Frauen in Hamburg mindestens eine Pillenverordnung, so waren es 2020 nur noch 39 Prozent. Bei den 19-Jährigen zeigt sich eine ähnliche Veränderung - der Anteil mit einer Antibabypillenverordnung sank von 68 Prozent auf 48 Prozent.
Gut informiert in das Arztgespräch
"Weshalb die Verordnungen seit einigen Jahren kontinuierlich zurückgehen, können wir nur mutmaßen. Eine Erklärung könnte sein, dass hormonelle Verhütung unter den jungen Menschen stärker thematisiert wird. Wichtig ist, dass sie gut informiert gemeinsam mit ihrer Gynäkologin oder ihrem Gynäkologen offene Fragen und Risiken besprechen", sagt Maren Puttfarcken, Leiterin TK-Landesvertretung Hamburg.
Mit Blick auf die Verteilung der unterschiedlichen Generationen zeigt die Auswertung, dass der Anteil der Verschreibungen für Antibabypillen der 3. und 4. Generation in Hamburg nur leicht zurückgegangen ist. 2020 nahmen rund 43 Prozent der TK-versicherten Pillenanwenderinnen bis 21 Jahren eine Antibabypille dieser sogenannten neuen Generationen. Fünf Jahre zuvor lag der Anteil bei den bis 19-Jährigen bei rund 46 Prozent. Pillenpräparate der 3. und 4. Generation weisen laut Studien insgesamt ein höheres Thromboserisiko auf.
Ausgewertet wurden Routinedaten von TK-Versicherten bis 19 Jahren bzw. ab 2019 bis 21 Jahren, weil seit Frühjahr 2019 die gesetzlichen Krankenkassen bis zum vollendeten 22. Lebensjahr die Kosten für rezeptpflichtige Verhütungsmittel wie die Antibabypille übernehmen. Mehr Informationen über die Antibabypille gibt es auf pille.tk.de
Techniker Krankenkasse
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Eine Krankenkasse muss für die Kosten einer Sterilisation auch dann nicht aufkommen, wenn sie medizinisch sinnvoll ist, um eine erneute Schwangerschaft zu verhindern. So entschied das Sozialgericht (SG) Mainz mit Urteil vom 4. Mai 2018. Komplikationen bei vorherigen GeburtenKlägerin war eine fünffache Mutter.
Die gesetzlichen Krankenkassen sollen in nächster Zukunft die Antibabypille bis zu einem Alter von zweiundzwanzig Jahren übernehmen. Das gab Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) in Berlin bekannt.
Expertin berät im Onlinechat Keine Frage: Die Antibabypille ist sicher und vor allem bequem. Sie bedeutet aber auch, die tägliche Einnahme von Hormonen – und die haben leider Nebenwirkungen. Hormonelle Verhütungsmittel sind außerdem auch nicht für jede Frau geeignet.
Der Anteil der jungen Frauen, die mit der Antibabypille verhüten, geht immer weiter zurück. Das zeigt eine aktuelle Auswertung der Techniker Krankenkasse (TK). Demnach bekam im vergangenen Jahr ein Drittel (33 Prozent) der weiblichen 14- bis 19-Jährigen die Antibabypille verordnet. Vor fünf Jahren lag dieser Wert bei 44 Prozent.