Zucker in Kinder-Softdrinks: Foodwatch fordert Limo-Steuer
Zuvor hatte eine Analyse von insgesamt 136 Getränkesorten wie Fruchtsäften, Limos oder Energydrinks ergeben, dass diese durchschnittlich aus 7,8 Prozent Zucker bestehen. Das entspricht sechs Stück Würfelzucker in einem Viertelliter Flüssigkeit.
»Ausgerechnet Getränke für Kinder und Jugendliche sind maßlos überzuckert«, kritisierte eine Expertin der Verbraucherorganisation. Foodwatch hatte in mehreren größeren Supermärkten gezielt Getränkeflaschen und Trinkpäckchen gekauft, deren Verpackungen auf die Zielgruppe Kinder ausgerichtet waren.
Als Schlussfolgerung aus den Ergebnissen forderte Foodwatch die Bundesregierung auf, eine Zuckersteuer nach britischem Vorbild auf Getränke einzuführen. Weitere Forderungen zum Gesundheitsschutz von Kindern seien Altersgrenzen für Energydrinks oder »effektive Werbeschranken« für krank machende Produkte.
In der Bundesrepublik gibt es schon seit Jahren eine politische Diskussion um die Einführung einer Limonadensteuer, für die sich auch Bundesernährungsminister Cem Özdemir (Bündnis90/DieGrünen) bereits ausgesprochen hat. Bislang scheiterte diese Steuer an der FDP und der Lebensmittel-Lobby. Auf den britischen Inseln gibt es bereits seit mehr als fünf Jahren eine Zuckersteuer »Soft Drinks Industry Levy«, die nach aktuellen Auswertungen bereits für positive Effekte sorgte. So sei der Zuckerkonsum nach Einführung der Sondersteuer bei Kindern um circa 50 Prozent zurückgegangen.
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