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Gesundheitspolitik

Warum steigt der Zusatzbeitrag?

Siemens BKK gibt konkrete Antworten
veröffentlicht am 27.08.2024 von Redaktion krankenkasseninfo.de

Notaufnahme im Krankenhaus Notaufnahme im Krankenhaus(c) Getty Images /upixa
Mit einem Zusatzbeitrag von 1,7 Prozent liegt die Siemens Betriebskrankenkasse (SBK) im moderaten Durchschnitt. Bei vielen Kassen stieg er zuletzt drastisch. Mit einer Kampagne benennt die Kasse die entstanden Problemlagen bei der Krankenhaus-Finanzierung und mahnt zu Umsicht bei Reformen.   

2024-08-27T15:45:00+00:00
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Ein interner Vergleich der jährlichen Geschäftsberichte zeige dabei, dass sich die Ausgaben für die Krankenhausbehandlungen von rund einer Milliarde Euro im Jahr 2019 auf 1,26 Milliarden in 2023 erhöhten. Das entspricht einer Steigerung von fast 25 Prozent. Und diese Entwicklung gehe weiter: Im ersten Halbjahr 2024 habe die SBK bereits rund fünf Prozent mehr für die Krankenhausversorgung ihrer Versicherten ausgegeben als im gleichen Zeitraum 2023. In den vergangenen vier Jahren seien die Gesamtausgaben für Krankenhausbehandlungen bei allen gesetzlichen Krankenkassen um ganze 17 Prozent angestiegen.

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Leere Betten – höhere Fallkosten  

Im Vergleich zu 2019 sei die Zahl der Neuaufnahmen von Patienten zurückgegangen, nachdem sie zwischenzeitlich stieg. Diese Entwicklung  führe heute zu mehr leeren Betten in den Krankenhäusern, die finanziert werden müssen, aber nicht für die Versorgung genutzt werden. Kostentreiber sind also nicht mehr Behandlungen kranker Menschen in den Kliniken, sondern höhere Fallkosten, zu denen Überkapazitäten, aber auch der technische Fortschritt oder die Inflation beitragen. Vor der Coronapandemie im Jahr 2019 musste die SBK pro Krankenhausfall noch 3.855,76 Euro bezahlen, während es 2023 schon  knapp 5000 Euro waren. Auch hier also ein Anstieg um 29 Prozent in nur vier Jahren.

Anstieg bei den Pflegekosten im Krankenhaus

Um dem Fachkräftemangel in der Pflege entgegenzuwirken, seien 2020 die Pflegepersonalkosten der Krankenhäuser aus den DRG-Fallpauschalen ausgegliedert worden. Sie würden nun parallel zu den Fallpauschalen über ein krankenhausindividuelles Pflegebudget finanziert. Erst dadurch sei eine separate Betrachtung der Pflegekosten in der GKV überhaupt  möglich geworden und zeige ebenfalls einen erschreckenden Anstieg um 36 Prozent seit 2019.

Rückgang bei Länderförderung

Die für Krankenhausinvestitionen zuständigen Bundesländer können ihrer Rolle finanziell immer weniger gerecht werden.So sei das Volumen an Investitionen im Bundesdurchschnitt stetig gesunken. Im Jahr 2020 stand je Krankenhaus-Bett preisbereinigt (ohne Einflüsse wie die Inflation) ein Viertel weniger Geld für Investitionen zur Verfügung als am Beginn der 1990er Jahre.

Die SBK malt in ihrer Kampagne nicht nur die Probleme an die Wand sondern bietet auch Lösungsperspektiven an. Anstatt die Versicherten übermäßig zu belasten, sollten in der aktuellen Reformdiskussion auch bestehende Strukturen und Prozesse hinterfragt und transparent gemacht werden.

Ergebnis der SBK im aktuellen Krankenkassentest

SBK

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