Viele junge Menschen stört schlechte telefonische Erreichbarkeit der Arztpraxen
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Eine aktuelle Umfrage des Forsa Instituts für Sozialforschung zum Thema Arztbesuch im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK) ergab, dass jüngere Menschen weniger zufrieden mit der Erreichbarkeit von Arztpraxen sind als ältere. Zudem macht die Wartezeit zwischen Vereinbarung und Termin den Jüngeren zu schaffen.
Ansprüche zwischen Jung und Alt gehen auseinander
Laut der durch die Techniker Krankenkasse beauftragte Forsa-Umfrage bewerteten 61 Prozent der knapp 1000 befragten Erwachsenen die telefonische Erreichbarkeit beim letzten Arztbesuch insgesamt als positiv, bei den 18- bis 29-Jährigen waren es nur 45 Prozent. "Die Zahlen zeigen, dass sich Kommunikationsbedürfnisse und Ansprüche an Praxen verändern. Wer beispielsweise gewohnt ist, seine Verpflichtungen per Kalender-App zu planen, ärgert sich, wenn eine Terminanfrage mit einem Besetztzeichen oder dem Anrufbeantworter endet. Gleichzeitig kostet das telefonische Terminmanagement Patienten und Praxismitarbeiter im Alltag viel Zeit und oft auch Nerven. Die Möglichkeit, Arzttermine online zu vereinbaren, erleichtert beiden Seiten die Planung", sagt Dr. Susanne Klein, Leiterin der Entwicklungsabteilung im Versorgungsmanagement der TK.
Auch die Wartezeit zwischen Vereinbarung und tatsächlich stattfindenden Termin stört die jüngeren Patienten. Laut Umfrage sind etwa 20 Prozent der 18- bis 29-Jährigen damit nicht zufrieden. Nur etwa 10 Prozent des Bevölkerungsdurchschnitts sahen dies genauso.
Kontakt via App
Mehrere Krankenkassen, wie beispielsweise die AOK Hessen, die Audi BKK, die DAK-Gesundheit oder die Techniker Krankenkasse bieten ihren Versicherten bereits die Möglichkeit online Termine zu erhalten und entwickeln weitere Gesundheits-Apps und eHealth-Angebote. Diese Entwicklung reicht soweit, dass in einigen medizinischen Bereichen Sprechstunden komplett online via Videokonferenz abgehalten werden können.
Die Anzahl der durch die Kassen bereitgestellten digitalen Angebote steigt permanent. So ergab eine Umfrage von krankenkasseninfo.de unter anderem, dass 31 von 50 befragten Krankenversicherern bereits eine oder mehrere Apps anbieten.