Teure Krankenkassen: 40-Prozent-Marke bei Sozialabgaben längst gefallen
Wahlversprechen der SPD nur noch begrenzt wirksamZielmarke hält nur bei Pflegerabatt und Durchschnittsbeitrag
"Wir garantieren auch 2022, dass die SV-Beiträge unter 40 Prozent bleiben", hatte die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD im Bundestag, Sabine Dittmar, noch drei Tage vor der Wahl verlautbart. Als dann die Akteure der neuen Bundesregierung aus SPD, FDP und Grünen ihren Koalitionsvertrag auf den Weg brachten, fehlte im Text bereits dieses sozialpolitische Kernziel. Wohlweislich hatte man dieses mit Blick auf die zu erwartenden Beitragsanhebungen schon gestrichen.
Nimmt man den derzeitigen durchschnittlichen Zusatzbeitrag von 1,3 Prozent zum Maßstab, dann beträgt die Summe aller Sozialbeiträge 39,95 Prozent. Das trifft aber auch nur dann zu, wenn die Versicherten Kinder haben und deshalb für sie ein Rabatt in der Pflegeversicherung gilt. Für Kinderlose hingegen summieren sich die monatlich fälligen Beiträge bereits auf 40,3 Prozent. Seit Januar 2022 gibt es aber circa 30 Krankenkassen, deren Zusatzbeitrag nun über dem Duchschnittswert liegt. Die Versicherten diese Kassen und ihre Arbeitgeber leisten also noch höhere Abgaben – in der Spitze sogar bis zu 41,5 Prozent.
Mehr Netto möglich nach Krankenkassenwechsel
Die gute Nachricht ist, dass es nach wie vor auch deutlich günstigere Krankenkassen gibt. So können Versicherte in NRW, die sich für die günstigste Krankenkasse in diesem Bundesland entscheiden, ihre Sozialabgaben auf unter 39 Prozent absenken. „Wo die Politik versagt hat, können die Versicherten sich selbst mit einem Wechsel der Krankenkasse helfen.“, sagt Jürgen Kunze vom Branchendienst krankenkasseninfo.de. Auf den Internetseiten des Portals sind alle aktuellen Zusatzbeiträge aufgelistet – mit Links zum Onlineantrag für einen Krankenkassenwechsel.
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"Wir garantieren auch 2022, dass die SV-Beiträge unter 40 Prozent bleiben"
Sabine Dittmar ist Ärztin und gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Bundestag. -
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