Streit um AOK-Werbemillionen zur Handball WM
CDU-Politker: Kasssen sollten lieber in Breitensport investierenAusgangspunkt der Diskussion war eine konkrete Anfrage der Partei 'Die Linke' im Bundestag. Diese rückte erstmals seit Jahren mit den Zahlen heraus. Dabei fällt besonders die Ausgabensteigerung bei den AOK auf.
AOK-Werbebudget seit 1995 vervierfacht
Während es im Jahr 1995 gerade mal 17 Millionen Euro waren, die alle AOKs zusammen für Werbung lockermachten, beliefen sich die AOK-Ausgaben 2016 dafür bereits bei 80 Millionen Euro. Damit liegen die AOK an der Spitze der Werbeetats – noch vor den großen Ersatzkassen. Ein großer Teil davon dürfte in Trikot- und Bandenwerbung beim TV-relevanten Spitzensport fließen. Laut Zeitungsberichten werden von den AOK allein für Trikotwerbung im Handball 700.000 Euro im Jahr bezahlt.
Breitensport-Förderung statt Spitzensport-Sponsoring
Der CDU-Bundestagabgeordnete Dr. Roy Kühne hat nun in einem Interview das Engagement der Kassen im Spitzensport gänzlich in Frage gestellt. Kühne plädiert dafür, dass gesetzliche Krankenkassen lieber in den Breitensport investieren sollten, damit es der Mehrheit der Versicherten dort auch zugute kommt. Auf Werbung im Spitzensport sollten die Kassen nach Ansicht des CDU-Politikers lieber verzichten. Darüber möchte Kühne, der auch Mitglied im Gesundheitsausschuss ist, mit den Krankenkassen sprechen.
AOK: Keine Einbußen bei Leistungen durch Marketing
Der AOK Bundesverband reagierte mit einer Erklärung, in der bekräftigt wird, dass durch die Marketingausgaben die Versorgung der Versicherten keine Abstriche erleiden müsse. Bei Leistungsausgaben von 230 Millionen Euro für die Versicherten im Jahr sei die Sponsoringsumme nur ein 'minimaler Bruchteil' und führe „zu keinerlei Einschnitten bei der Gewährung von Leistungen.“ Über die genaue Höhe der mit dem Handballbund DHB vereinbarten Werbesumme wollte der AOK Verband sich nicht äußern.
-
Arbeitgeber können Impulse für mehr Bewegung im Job setzen
Tischtennisraum statt Raucherspace, Zeiten für Spaziergänge oder ein 10 Minuten Mini-Workout am Bürotisch: Prof. Martin Halle, ärztlicher Direktor des Zentrums für Prävention und Sportmedizin an der TU München, wirbt für mehr Bewegung in der Arbeitswelt.