Stoppschild für Lauterbach: Grüne bringen höhere Beitragsbemessungsgrenze ins Spiel
Der Vorschlag gehörte bislang nicht zum Maßnahmepaket, mit dem die Bundesregierung dem Milliardenloch in der Finanzierung der Krankenkassen begegenen will. Die Beitragsbemessungsgrenze legt einen Maximalwert fest, bis zu dem das Bruttoeinkommen maximal zur Berechnung des Krankenkassenbeitrags herangezogen wird. Alle Einkommensanteile die darüber liegen bleiben beitragsfrei. Derzeit liegt die Beitragsbemessungsgrenze für die GKV bei 4.837,50 Euro im Monat. Das ist nur 700 Euro über dem derzeitigen Durchschnittseinkommen.
Der Vorschlag der Grünen wäre eine sozialpolitische Alternative zu höheren Beiträgen für alle und gehört eigentlich in den sozialdemokratischen Werkzeugkasten. Bislang war es vor allem die Linkspartei, die immer wieder eine Anhebung bis zur Abschaffung der Beitragsbemessungsgrenze forderte. Bei einer Anhebung würden besserverdienende Arbeitnehmer und Selbstständige auch bei gleich bleibendem Beitragssatz mehr Geld an die Krankenkassen abführen müssen, während Versicherte mit einem Brutto unter der Grenze nicht stärker belastet würden.
Bei entsprechenden Mehreinnahmen müssten die Krankenkassen beispielsweise kein „Bundesdarlehen“ aufnehmen, wie es der Gesundheitsminister vorschlug, weil ihre Rücklagen ausreichend wären. "Wir müssen mehr Solidarität im System schaffen" formulierte der grüne Gesundheitsexperte Janosch Dahmen gegenüber der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Man könne einem Großteil der Menschen in naher Zukunft „nicht auch noch höhere Krankenkassenbeiträge zumuten." Deshalb sei, obwohl dieser Punkt nicht im Koalitionsvertrag stehe, eine Anhebung der Beitragsbemessungsgrenze sollte nicht länger ein Tabu, so Dahmen.
Mit einer von Karl Lauterbach beworbenen breiten Anhebung der Zusatzbeiträge will der Minister knapp 5 Milliarden Euro Mehreinnahmen zu Lasten von Arbeitnehmern und Arbeitgebern erzielen. Das Vorhaben stieß bei der Opposition und offensichtlich auch in den Reihen der eigenen Koalition auf Widerstand und Kritik.
-
Stagnierende Löhne: Beitragsbemessungsgrenze soll 2022 stabil bleiben
Die SV-Rechengrößen für die Krankenversicherung sollen erstmals seit Jahren stabil bleiben. Wie aus dem Referentenentwurf des Bundesarbeitsministeriums (BMAS) hervorgeht, ist sowohl für die Beitragsbemessungsgrenze als auch für die Versicherungspflichtgrenze (JAEG) keine weitere Anhebung vorgesehen. -
Milliardenloch Gesundheit: Hebt Lauterbach den allgemeinen Beitrag der Krankenkassen an?
Auch für das kommende Jahr 2023 avisiert der GKV-Spitzenverband ein Finanzierungsloch in der gesetzlichen Krankenversicherung von insgesamt 17 Milliarden Euro. Gesundheitsminister Karl Lauterbach will deshalb die Krankenkassenbeiträge erhöhen. -
Welche Zusatzbeiträge 2023 steigen entscheidet nicht Karl Lauterbach
Nun ist es raus. Um das neuerlich klaffende Finanzierungsloch in der GKV abzufedern, will Karl Lauterbach (SPD) Nägel mit Köpfen machen. In einer Pressekonferenz am 26. Juni kündigte der Bundesgesundheitsminister eine deutliche Anhebung des Zusatzbeitrags und Sparmaßnahmen an. Ausgeschlossen seien hingegen Leistungskürzungen. -
Ab Juli: Bundesweit günstigste Krankenkasse hebt Zusatzbeitrag an
Wer im Bundesland NRW oder der Hansestadt Hamburg nach einer besondes günstigen Krankenkasse Ausschau hielt, wurde bislang mit einem echten Schnäppchen belohnt. Die BKK Euregio konnte ihren Beitragssatz deutlich geringer halten als andere. Nun steigt zum 1. Juli auch hier der Zusatzbeitrag.