PKV-Tarife 2022 zum Teil wieder deutlich teurer
Prämienanpassungen um bis zu zehn Prozent und mehrWie schon in den vergangenen Jahren steigen die Prämien in manchen Tarifen nicht, während bei einzelnen Gesellschaften ein empfindlicher Aufschlag im zweistelligen Bereich angekündigt ist. Laut PKV-Verband spielt die Pandemie bei den Anpassungen keine Rolle.
In der Privaten Krankenversicherung sind vornehmlich Beamte, Selbstständige bestimmter Berufsgruppen, besserverdienende Angestellte sowie Studierende versichert. Sie genießen einige Vorzüge im Vergleich zu gesetzlich Versicherten, haben aber auch Nachteile in Kauf zu nehmen wie zum Beispiel Riskoaufschläge für Alter oder den Bar-Rechnungsverkehr mit Ärzten, Heilpraktikern oder Therapeuten. Die Vorteile liegen in der größeren Therapiefreiheit und besonderen Leistungen wie Chefarztbehandlung oder einer höherwertigen Versorgung mit Zahnersatz. Vor allem ältere PKV-Versicherte zahlen je nach Tarifgruppe verhältnismäßig hohe Beiträge
Weil auch die neue Bundesregierung eine grundsätzliche Reform von GKV und PKV nicht in Angriff nehmen wird, bleibt vorerst alles beim Alten: Die GKV versichert mehr als 72 Millionen Menschen über Solidargemeinschaft, während circa neun Millionen Privatversicherte individuell nach Geschlecht, Vorerkrankungen und Lebensalter bemessen werden.
Allerdings soll in der anstehenden Legislaturperiode der Wechsel zwischen GKV und PKV und umgekehrt erleichtert werden. So sollen Beamte in Zukunft auch in der Gesetzlichen Krankenversicherung einen Zuschuss erhalten können, wie er in der PKV für sie gezahlt wird. Dies wird bislang nur als so genanntes „Hamburger Modell“ in einigen wenigen Bundesländern praktiziert.
Das Wissenschaftliche Institut der PKV (WIP) hat indes neuerlich die langfristige Beitragsentwicklung zwischen beiden Systemen verglichen und festgestellt, dass die Privatversicherten dabei besser davonkommen. Diese Aufrechnung ignoriert aber die Tatsache dass es in der PKV keine kostenlose Familienversicherung gibt wie in der GKV.
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