Notstand in der Notaufnahme: Bundesweites Bündnis startet Petition
Bündnis aus Ärzten, Pflegekräften und unterstützenden Organisationen fordert konkretes SofortprogrammZiel der Petition an Gesundheitsminister Karl Lauterbach sei es, die „Sicherheit der Patient*innen, Angehörigen und Beschäftigten in allen Notaufnahmen zu verbessern“, heißt es in dem Schreiben, das von einer Privatperson eingereicht und unter anderem durch den Verein demokratischer Ärzte sowie den Bündnissen Bunte-Kittel.de, Krankenhaus statt Fabrik.de sowie NerdfallMedizin und ZeroCovid unterstützt wird.
Minimum 60 Patienten - Maximum 4 Pflegende
Das Petitionsschreiben nennt die dramatischen Zustände ungeschönt: "Menschen stehen vor der Anmeldung zur Notaufnahme Schlange, Rettungsdienstmitarbeitende warten auf die Übernahme ihrer Patient*innen, das Schockraumtelefon klingelt, Pflegekräfte hetzen durch die Gegend, um neu ankommende Notfälle zu versorgen, Gipse anzulegen und lebensrettende Sofortmaßnahmen einzuleiten. Der komplette Flur ist voller Tragen mit schlafenden, weinenden, wütenden, schmerzgeplagten oder verwirrten Menschen, weil die Behandlungsräume nicht ausreichen. Eine Schicht mit – wenn es schlecht läuft – 60 Patient*innen, aber nur 4 Pflegekräften."
Klare Forderungen
Als konkrete Maßnahmen nennen die Initiatoren der Petition an erster Stelle eine verbindliche Personalbesetzung für alle Notaufnahmen bei einer Begrenzung auf maximal 1025 Patienten pro Pflegekraft pro Jahr. Des Weiteren fordern die Petenten eine Finanzierungsreform für die Notaufnahmen auf bundespolitischer Ebene. Als dritte Kernforderung nennen die Akteure der Petition die Verbesserung ihres persönlichen Schutzes durch rund um die Uhr arbeitenden Sicherheitsdienst.
Auch am Internationalen Tag der Pflegenden am 12. Mai demonstrierten beim March of Care bundesweit in vielen Städten tausende Pflegekräfte, um auf die prekäre Situation im Pflegesektor aufmerksam zu machen.
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