Neue Statistiken: Gewinner und Verlierer durch Krankenkassenwechsel
TK und AOK am beliebtesten
Zunächst gilt es festzuhalten, dass die gesetzliche Krankenversicherung um 865.000 Personen auf den Rekordwert von 74 Millionen Versicherte anwuchs. Dabei hatte die Techniker Krankenkasse mit 239.000 Neuversicherten den größten Zuwachs als einzelne Krankenkasse zu verzeichnen.
Danach folgten mit fünfstelligen Zuwächsen vier AOKn der Länder Niedersachsen, Baden-Württemberg, Bayern sowie Sachsen und Thüringen. Die BKK firmus wuchs prozentual am stärksten und zählte zu Jahresbeginn 2023 knapp 18 Prozent mehr Versicherte als noch ein Jahr zuvor.
Knappschaft und KKH verloren am stärksten
Doch es gab auch Krankenkassen die trotz des Gesamtzustroms einen kräftigen Aderlass an Versicherten zu verzeichnen hatten. Besonders drastisch traf es die Knappschaft, die 31.500 Versicherte verlor, gefolgt von der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH) mit einem Rückgang von 20.000 Versicherten und der Barmer mit einem Minus von mehr als 15.000 Versicherten. Auch die Landwirtschaftlichen Krankenkassen büßten vier Prozent ihrer Versicherten ein, was auch als ein Hinweis auf das Höfesterben und die Abwandwerung in andere Berufe gewertet werden kann.
Auch 2023 hohe Wechselzahlen
Bei diesen Zahlenangaben sind die starken Veränderungen von Mitgliedszahlen wegen zahlreicher Krankenkassenwechsel nach dem Jahreswechsel noch nicht berücksichtigt. Weitere hunderttausende Versicherte wechselten die Kasse, nachdem der Zusatzbeitrag im Januar 2023 zum Teil drastisch stieg. Eine statistische Auswertung dieser Welle steht noch an.
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Zusatzbeitrag 2023: Drei Viertel aller Krankenkassen erhöhen
Der Jahreswechsel brachte für viele Millionen Menschen eine weitere Teuerung: Insgesamt 55 Krankenkassen haben mit Wirkung vom 1. Januar 2023 ihren Zusatzbeitrag angehoben. 16 Kassen blieben stabil, zwei weitere senkten sogar ihren Beitragssatz. -
Weniger Geld ab März: Zusatzbeitrag steigt für Millionen Rentner
Zum Jahreswechsel 2023 erhöhten zwei Drittel aller Krankenkassen ihren Zusatzbeitrag – zum Teil auch drastisch um mehr als ein halbes Prozent. Ab März bekommen das nun auch die Rentnerinnen und Rentner zu spüren. Für sie wirken sich die höheren Beiträge erst zwei Monate später aus.