Limitierte Versorgung und bedrohte Praxen: Zahnärzte kämpfen gegen “Sparodontose“
Bundesvereinigung der Kassenzahnärzte mobilisiert gegen Budgetierung von ZahnleistungenBudgetierung gefährdet Versorgung
Der Slogan „Diagnose Sparodontose“ weist auf die zentrale Kritik der Kampagne hin: Durch die Wiedereinführung der Budgetierung zahnärztlicher Leistungen in der Gesetzlichen Krankenversicherung. Durch diese Reglementierung stehen insgesamt weniger Mittel für zahnärztliche Behandlungen zur Verfügung. Besonders betroffen sei die präventionsorientierte Parodontitistherapie, die erst seit zwei Jahren Teil der Kassenversorgung ist. Diese seit 2021 verbesserte Kassenleistung beinhaltet eine Vor- und Nachbehandlung inklusive Reinigung und ergänzt die bisherige Akutbehandlung bei Parodontosepatienten. Ergänzt wird sie durch eine PSI-Früherkennungsuntersuchung auf Parodontitis, die alle zwei Jahre bezahlt wird. Doch nun gefährdet das im November 2022 in Kraft getreteten GKV-Finanzstabilisierungsgesetz mit seinen Vorgaben und Reglementierungen die Versorgung.
Praxenschließungen befürchtet
Eine Verschlechterung der zahnärztlichen Versorgung bei der Volkskrankheit Parodontitis aber wollen die Kassenzahnärzte nicht hinnehmen und schlagen einen kämpferischen Ton an. Die Budgetierung bringe dabei nicht nur die Parodontitistherapie für die Millionen Patienten in Gefahr. Im Zusammenhang mit gestiegenen Betriebskosten und der grassierenden Inflation könne die „Rotstiftpolitik“ der Bundesregierung zu Praxisschließungen und der Erschwerung von Neugründungen führen.
Patienten sollen sich an Abgeordnete wenden
Der Vorstandschef der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung Martin Hendges ruft deshalb breitflächig zur Unterstützung bei der bundesweiten Protestkampagne „Zähne zeigen“ auf. Teil der Kampagne ist die Aufforderung an Versicherte und Patienten, sich direkt an ihre lokalen und regionalen Bundestagsabgeordneten zu wenden mit dem Ziel, diese auf die fatalen Folgen der Kostendämpfungspolitik der Ampel aufmerksam zu machen.
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