Krankenstand 2023 auf Rekordhoch
Bedrohliche Ausfälle in Wirtschaft, Verkehr, Verwaltung und SozialwesenGesetzliche Krankenkassen verzeichnen Höchststände bei Krankschreibungen. Laut DAK-Gesundheit reichten bereits bis zur Jahresmitte die Hälfte aller bei dieder Krankenkasse versicherten Arbeitnehmer einen Krankenschein ein. Dieser Wert werde normalerweise erst gegen Jahresende erreicht. Die IKK Classic vermeldete bis Jahresmitte einen Anstieg der Fehlzeiten von 21,57 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Auch die Techniker Krankenkasse vermeldete Rekordzahlen bei den Krankschreibungen. Unter den bei der TK versicherten Arbeitnehmern hätte zwischen Januar und Juni jeder im Schnitt 9,5 Tage gefehlt. Laut der AOK Rheinland/Hamburg ist die Pflegebranche dabei besonders stark betroffen: Unter den Beschäftigten dieses Bereiches habe es in der ersten Jahreshälfte durchschnittlich 13 Krankentage gegeben.
Nach einer Auswertung der IKK Classic waren Atemwegserkrankungen die größte Ursache von Fehlzeiten mit einem Anteil von knapp 36 Prozent. Mit 17,64 Prozent trugen Muskel-Skelett-Erkrankungen zur Krankenstandsstatistik bei. Auch die Krankmeldungen aufgrund von psychischer Störungen steigen laut IKK Classic stark an – um etwa ein Fünftel. Besonders auffällig ist der statistische Anstieg von Fehltagen bei jüngeren Arbeitnehmern unter dreißig um mehr als vierzig Prozent.
TK-Chef Jens Baas vermutete gegenüber der ARD Nachholeffekte bei Erkältungskrankheiten im Zusammenhang mit der vorangegangenen Pandemie als eine mögliche Ursache dieser Entwicklung. Eine weitere Erklärung sah Baas in einem veränderten Verhalten am Arbeitsplatz:
Um die Kolleginnen und Kollegen nicht anzustecken, würden Arbeitnehmer sich auch bei leichteren erkrankungen eher vom Arzt krankschreiben lassen als vor der Pandemie.
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