Kein E-Rezept in Schleswig-Holstein ab September
Bundesweite Einführung rückt neuerlich in die FerneUnkalkulierbare Risiken für Praxen
Eigentlich sollen die klassischen Papierrezepte für den Medikamentenkauf schon zu Jahresbeginn 2022 ausgedient haben. Nachdem der Termin für den Start des E-Rezepts nach hinten verschoben wurde, meldete die Kassenärztliche Vereinigung im Pilotland Schleswig-Holstein nun neue Zweifel an der Machbarkeit an und berief sich dabei unter anderem auf die Datenschutzbehörde. Diese hatte darauf hingewiesen, dass die benötigten QR-Codes zur Übermittlung der digitalen Rezepte als sensible Gesundheitsdaten anzusehen seien. Dadurch entstehe den ausstellenden Arztpraxen ein unkalkulierbares Haftungsrisiko, wenn es zu Rezeptmissbräuchen kommen sollte.
Ziele scheinen nicht erreichbar
Die Kassenärzte kritisierten weiterhin, dass augenblicklich keine digitalen Lösungen umsetzbar seien, die sowohl von den Patienten als auch den Arztpraxen gleichermaßen genutzt würden. Der praktikabelste Weg über mailbasierte Verfahren sei durch das Landesdatenschutzgesetz „versperrt“. Die beiden Hauptziele des E-Rezeptes - Bürokratieabbau und Vermeidung von Wegen, laut Kassenärzte-Chefin Monika Schliffke momentan nicht erreichbar.
Zeitplan auf dem Prüfstand
Durch den vorübergehenden Stopp des Projektes in Schleswig-Holstein gerät der Zeitplan für die bundesweite Einführung erneut durcheinander. Denn weitere Bundesländer sollten nach einer erfolgreichen Pilotphase im Dezember folgen. Wann nun die verbindliche bundesweite Einführung der neuen Technologie erfolgen könnte steht aktuell mal wieder in den Sternen.
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