Geht unter die Haut: Die Krätze ist wieder auf dem Vormarsch
AOK Nordwest: Fallzahlen haben sich mehr als verdoppeltMehr Medikamente gegen Krätze verordnet
Der Anstieg werde auch bei den Medikamenten-Verordnungen gegen die Krätze deutlich, so der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der AOK Nordwest, Dr. Christoph Vauth. Auch bei Salben und Tabletten, die gegen Krätze eingesetzt werden, seien die Verordnungen um bis das Vierfache angestiegen.
Skabies, so der wissenschaftliche Name der Krätze, ist eine durch Parasiten ausgelöste ansteckende Hautkrankheit. Typische Symptome sind starker Juckreiz und eine schuppig-krustige Haut mit kleinen Knötchen. Durch den starken Juckreiz ist die Haut oft mit blutigen Kratzspuren übersät.Verantwortlich dafür sind so genannte Krätzmilben. Für lange Zeit schien diese Erkrankung vergessen zu sein. Doch neuere Zahlen belegen, dass sie wieder auf dem Vormarsch ist.
Kurzer Hautkontakt ohne Risiko
Das Risiko einer Ansteckung ist umso höher, je mehr Krätzmilben sich auf der Hautfläche befinden. Schon eine einzige Milbe genügt, um die Krankheit zu übertragen. Auch eine indirekte Übertragung über Kleidung, Handtücher oder Bettwäsche ist möglich. So kann es auch in Kindergärten, Gemeinschaftseinrichtungen oder in Alten- und Pflegeheimen zur Ansteckung kommen.
Allerdings ist eine Ansteckung direkt von Mensch zu Mensch nur dann möglich, wenn ein enger, großflächiger Haut-zu-Haut-Kontakt über einen Zeitraum von mindestens fünf bis zehn Minuten besteht. Deshalb sind Alltagskontakte wie Händeschütteln oder kurze Umarmungen mit Patienten mit herkömmlicher Skabies ohne Risiko.
Hygiene und starkes Immunsystem zählen
Im Erkrankungsfall ist eine Behandlung mit Salben und eventuell auch mit Tabletten üblich und notwendig. Die Medikation zielt darauf ab, die Milben mitsamt Larve und Eiern abzutöten. „Hygiene und ein gestärktes Immunsystem spielen für den Verlauf eine große Rolle“, so Dr. Vauth. Häufiges Duschen oder Baden und ein guter Immunstatus erschweren die Vermehrung der Milben.
Sinnvoll ist es, Kleidung, Handtücher und Bettwäsche täglich zu wechseln und bei 60 Grad zu waschen. Geht dies bei bestimmter Kleidung nicht, dann kann diese für mindestens zwei Stunden im Gefrierschrank bei mindestens Minus 25 Grad aufbewahrt werden. Nicht waschbares Spielzeug sollte zwei Wochen lang luftdicht verpackt werden. Außerdem sollten Polstermöbel und Matratzen täglich abgesaugt werden.

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