Fiebersaft und Kinder-Antibiotika: Wichtiger Hersteller beendet Produktion
Karl Lauterbach wollte mit seinem Gesetz gegen Arzneimittelengpässe vor allem die Herstellung und Verfügbarkeit von Kindermedikamenten sichern. Weil die Neuregelungen die Produktion teilweise noch unrentabler machen, steigt ein wichtiger Hersteller von Antibiotika und Fiebersäften aus der Produktion aus. Wegen teilweise gesunkener Verkaufspreise sieht sich der Mittelständler mit Sitz in Hessen nicht länger in der Lage, die Produktion für sieben Präparate, darunter einen Penicillin-Saft und ein Bronchienspray aufrecht zu erhalten.
Frei verkäufliche Schmerzmittel aus der Apotheke(c) Dreimirk / Pixelio.de
Offener Brief an Karl Lauterbach
Die Geschäftsführer der Firma hatten daraufhin einen offenen Brief an Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) verfasst, der offiziell nicht beantwortet wurde. Allerdings sehen die Manager einen Zusammenhang zwischen ihrer Initiative und dem kurz darauf verabschiedeten Entwurf für dasso genannte Engpassgesetz (ALBVVG ).
Die Krankenkassen übernahmen nun vorübergehend auf Anweisung aus dem Bundesgesundheitsministerium kurzerhand die Mehrkosten für Kinderarzneien, die preislich über dem Festbetrag lagen. Weiterhin wurden Festbeträge für bestimmte Medikementengruppen ganz ausgesetzt oder um 50 Prozent zu Lasten der Krankenkassen angehoben. Parallel wurden neue Rabattverträge zwischen Krankenakssen und Herstellern für Kinderazneimittel untersagt, was die Wirtschaftlichkeit bei deren Herstellung sichern helfen sollte.
Herstellung oft weiter unrentabel
In der Gänze führte das neue Gesetz jedoch zu verschiedenen gegenteiligen Effekten für die Hersteller. In der Konsequenz liegen die Herstellungskosten bei vielen Mitteln nach wie vor unter dem Abgabepreis. Die fehlende Differenz könne aber laut Gesetz nicht mehr durch Aufzahlung von den Verbrauchern ausgeglichen werden.
Die Hersteller hoffen nun, dass vor dem Winter noch eine kurzfristige Lösung in Form einer Nachbesserung am Gesetz erreicht werden könne. Für Ihr Unternehmen streben Sie durch die Streichungen in der Produktion eine bessere Planbarkeit und die betriebliche Sicherung der übrigen Produktion an.
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