Zusatzbeitrag 2025: BKK Dachverband fordert Stopp der Spirale
Noch gibt es sehr günstige Krankenkassen mit einem Zusatzbeitrag weit unter dem bundesweiten Durchschnitt. Doch der Trend dieses Sommers mit zahlreichen Erhöhungen zeigt deutlich wohin die Reise geht. Für das Jahr 2025 erwartet der BKK Dachverband einen Anstieg beim Zusatzbeitrag um 0,75 Prozent. Die Beitragssätze würden damit die 17 Prozent-Marke flächendeckend überschreiten. Der Verband forderte deshalb mit Nachruck, dass die Reform des Gesundheitssystems ohne zusätzliche Beitragserhöhungen auskommen muss. Weder dürften die Versicherten zusätzlich belastet noch dürfe die finanzielle Stabilität der Krankenkassen gefährdet werden.
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Bereits das Jahr 2023 schloss die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) mit einem Minus von knapp zwei Milliarden Euro ab. Diese Entwicklung habe sich 2024 weiter fortgesetzt. So seien die Ausgaben allein im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um sieben Prozent angestiegen. Diese prekäre Finanzsituation werde sich laut BKK-Dachverband auch 2025 weiter fortsetzen.
„Anstatt eine nachhaltige und gerechte Finanzierungslösung zu finden, soll die Last mal wieder einseitig auf die Schultern der Versicherten abgewälzt werden. Das lehnen wir entschieden ab“
Zusatzbeitrag 2025 droht zu eskalieren
Im Sommer 2024 musste eine Reihe von Krankenkassen ihren Zusatzbeitrag zum Teil drastisch erhöhen, weil die Rücklagen aufgebraucht und die Kostensituation angespannt ist. Zu all dem obenauf kommen teure Gesetzesvorhaben der Ampel-Regierung wie die Krankenhausreform, deren Kosten Gesundheitsminister Lauterbach ganz offiziell auf die Beitragszahler abwälzen will. Laut BKK-Dachverband steigt der Zusatzbeitrag auch ohne Berücksichtigung dieser zusätzlichen Negativeffekte auf mindestens 2,2 Prozent an. Für den Zeitraum nach 2025 drohe er regelrecht zu explodieren, wenn die Politik nicht handele.
Brutto- einkommen |
KV-Beitrag Arbeitnehmer 2024 |
KV-Beitrag Arbeitnehmer 2025 |
KV-Beitrag Selbstständige 2024 |
KV-Beitrag Selbstständige 2025 |
2.500 EUR | 203,75 EUR | 213,12 EUR | 407,50 EUR | 426,25 EUR |
3.500 EUR | 285,25 EUR | 298,38 EUR | 570,50 EUR | 596,75 EUR |
4.500 EUR | 366,75 EUR | 383,62 EUR | 733,50 EUR | 767,25 EUR |
5.175 EUR | 421,76 EUR | 441,17 EUR | 843,52 EUR | 882,34 EUR |
5.300 EUR* | - | 451,83 EUR | - | 903,65 EUR |
*In 2025 dürfte die Beitragsbemessungsgrenze voraussichtlich weiter steigen
Der Dachverband der Betriebskrankenkassen wird nicht müde, Gesundheitsminister Lauterbach dafür auch persönlich zu kritisieren. Die Milliarden anderer seien ihm „offenbar egal“, heißt es in einer Mitteilung des Verbandes vom 20. August nach einem Auftritt des Ministers in Brandenburg, wo der SPD-Politiker weitere Beitragssteigerungen ankündigte.
BKKn für gerechte Finanzierung der Reformen
Dass die politisch gewollte Krankenhausreform durch eine Erhöhung der Beiträge finanziert werden soll, ohne dass die Bundesländer zur Finanzierung der nötigen Investitionen herangezogen würden, sei völlig unakzeptabel. Denn die Beitragsspirale drehe sich immer weiter – zum Nachteil der Versicherten und der Arbeitgeber. Die Krankenkassenbeiträge dürften aber nicht als Finanzierungsinstrument für Reformen des Bundesgesundheitsministers und zum Stopfen von Finanzlöchern anderer genutzt werden. „Anstatt eine nachhaltige und gerechte Finanzierungslösung zu finden, soll die Last mal wieder einseitig auf die Schultern der Versicherten abgewälzt werden. Das lehnen wir entschieden ab“, so Franz Knieps, Vorstandsvorsitzender des BKK Dachverbandes.
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