Drei weitere Bundesländer wollen Zuschüsse für Kinderwunschbehandlung zahlen
Ungewollt Kinderlose werden regional unterschiedlich unterstütztWie das Ärzteblatt mitteilte, wollen die der Länder entsprechende Förderprogramme auflegen. Bisher gibt es derartige Zuschüsse für Paare in neun Bundesländern, wobei die Gelder teils vom Bund und teils von den Heimatbundesländern gezahlt werden. Vorerst ohne Landeszuschüsse bei Kinderwunschbehandlung bleiben weiterhin Baden-Württemberg, Bremen, Hamburg und Schleswig-Holstein.
Warum es teuer werden kann
Eine Kinderwunschbehandlung ist häufig nicht bereits beim ersten Versuch erfolgreich und kann daher kostspielig für die Versicherten werden. Die gesetzlichen Krankenkassen sind nur zur Kostenübernahme von 50 Prozent für Künstliche Befruchtung bei verheirateten Paaren verpflichtetet. Deshalb kann der Eigenanteil leicht mehrere tausend Euro hoch ausfallen. Voraussetzung für die Kostenübernahme ist eine entsprechende Verordnung und eine Bescheinigung über die Erfolgsaussichten aus medizinischer Sicht. Die Altersgrenzen betragen 40 Jahre bei der Frau und 50 Jahre beim Mann. Für die Kinderwunschbehandlung kommen ausschließlich Ei- und Samenzellen der beiden Partner in Frage.
Manche Krankenkassen zahlen mehr
Einige Krankenkassen übernehmen im Rahmen einer freiwilligen Zusatzleistung (Satzungsleistung) mehr als die festgeschriebenen 50 Prozent. Entweder leisten sie einen weiteren Zuschuss zu jedem durchgeführten Versuch oder sie übernehmen die Gesamtkosten von maximal drei Versuchen zu einem höheren Anteil von 75 bis hin zu 100 Prozent.
Alleinstehende, nicht verheiratete heterosexuelle oder homosexuelle Paare haben laut einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der FDP-Fraktion weiterhin keine Aussichten auf staatliche Zuschüsse für eine Kinderwunschbehandlung. Laut einer Umfrage aus dem Jahr 2014 bleiben circa ein Viertel aller Paare zwischen 20 und 50 Jahren ungewollt kinderlos.
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Stiftung Warentest: Krankenkassenwechsel lohnt bei Künstlicher Befruchtung
Ein Krankenkassenwechsel kann sich besonders für kinderlose Paare lohnen, die eine künstliche Befruchtung anstreben. Darauf weisen die Verbraucherschützer der Stiftung Warentest in der neuen Ausgabe der Finanztest (Ausgabe 05/2020) hin.