Brillen kein Luxusartikel - Grüne fordern Kostenübernahme der Krankenkassen für alle
Antrag an den Deutschen BundestagBrillen und Sehhilfen werden von den Krankenkassen nur für Menschen mit extremer Sehschwäche bezuschusst. Wenn es nach den Grünen im Bundestag ginge, soll sich das bald ändern. Die Fraktion fordert, dass in Zukunft wieder alle Versicherten eine Brille oder Kontaktlinsen erstattet bekommen.
Ziel: Anspruch auf vollständige Kostenerstattung
In einem entsprechenen Antrag an den Bundestag plädieren sie für eine stufenweise Ausweitung des Erstattungsanspruchs mit dem Ziel, dass die Betroffenen einen Anspruch auf vollständige Kostenerstattung erhalten. Die gesundheitspolitische Sprecherin der Partei im Parlament, Maria Klein-Schmeink, kritisierte die derzeitige Regelung in der gesetzlichen Krankenversicherung. Man müsse „fast blind“ sein, um in den Genuss von Krankenkassenleistungen in diesem Bereich zu kommen, so die Politikerin gegenüber Journalisten.
Wer darauf angewiesen ist, sollte auch einen Anspruch auf „solidarisch getragene Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung haben“ so Klein-Schmeink.
Welche Krankenkassen bieten Zusatzleistungen für Brillen und Sehhilfen? >>> Krankenkassentest
Krankenkassen zahlen erst ab sechs Dioptrinen
Zu Beginn des Jahrtausends hatten volljährige Versicherte in der GKV noch Anspruch auf bis zu 100 Euro je Brillenglas. Die SPD-geführte Bundesregierung strich ab 2004 diese Leistung mit Ausnahme bei Kindern. Das brachte Einsparungen von rund 500 Millionen Euro. Seit 2017 existiert nun wieder ein Anspruch auf Zuschuss für Brillengläser oder Kontaktlinsen ab einer Sehschwäche von sechs Dioptrinen. Die Brillengestelle müssen weiterhin komplett aus eigener Tasche bezahlt werden. Optikerketten bieten dafür auch zuzahlungsfreie Komplettpakete an.
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