BKK Wirtschaft und Finanzen: Zusatzbeitrag steigt um ein ganzes Prozent
Versicherte sollen monatlich bis zu 57 Euro mehr zahlenFür angestellte Beitragzahler erhöhen sich die monatlichen Sozialabgaben um bis zu 28,88 Euro. Selbstständige Versicherte der BKK W&F zahlen bis zu 57,77 Euro mehr für ihre Krankenversicherung. Am Leistungspaket der BKK werde aber nicht gerüttelt, betonte die Kasse in einer Pressemitteilung.
Ungebremste Kostensteigerungen
Die BKK W&F folgt damit einer Reihe anderer Krankenkassen, die im Verlauf des Sommers eine Erhöhung beim Zusatzbeitrag vornehmen mussten. “Notwendig wird dieser Schritt, weil uns ungebremste Kostensteigerungen vor allem im Krankenhaus- und im Arzneimittelbereich treffen”, erklärte die Vorständin Maribel Soto Sobrino-Bahri. Allein für Medikamente müsse die BKK W&F voraussichtlich bald 8,42 Prozent mehr ausgeben als bislang. Ähnlich sehe es bei den Krankenhausbehandlungen aus. Diese Größenordnung liege „weit über den Prognosen der Haushaltsplanung”, betonte die Managerin. Weil die Ausgaben für Arzneimittel und Klinikbehandlungen zwei Drittel des gesamten Haushaltes ausmachen, bleibe der Kasse keine andere Wahl als den Zusatzbeitrag anzuheben – zu Lasten der versicherten Mitglieder.
Kritik an der Gesundheitspolitik
Die BKK verbindet die Bekanntgabe des Beitragschrittes mit einer deutlichen Kritik an der derzeitigen Gesundheitspolitik. Die GKV sei „erheblichen finanziellen Verwerfungen ausgesetzt – nicht nur durch die allgemeine Preissteigerung“ Der Staat entziehe sich „seit Jahren seinen Pflichten zu Lasten der GKV.“ So fehlten allein neun Milliarden Euro in diesem Jahr, weil „der Bund zu geringe Krankenversicherungsbeiträge für Bürgergeldbeziehende“ zahle. Parallel bringe der Gesetzgeber zahlreiche ausgabenintensive Gesetze auf den Weg, welche die finanzielle Lage der GKV „weiter verschärfen werden”, so Maribel Soto Sobrino-Bahri.
Mitglieder können Krankenkasse wechseln
Die betroffenen Versicherten haben im Verlauf des Monats September ein Sonderkündigungsrecht und können in eine günstigere Krankenkasse wechseln.
-
Zusatzbeitrag 2024: Diese Krankenkassen bleiben stabil
Die sommerliche Beitragswelle mit teilweise drastischen Erhöhungen beim Zusatzbeitrag verunsichert viele Versicherte in der gesetzlichen Krankenversicherung. Die monatlichen Beiträge steigen je nach Krankenkasse bei Arbeitnehmern um bis zu 33 Euro. Selbstständige zahlen ab August bis zu 67 Euro mehr. -
Zusatzbeitrag: Diese Krankenkassen werden ab August teurer
Seit Beginn des zweiten Quartals 2024 haben 15 gesetzliche Krankenkassen ihren Zusatzbeitrag anhoben. Nun folgen zum 1. August weitere. Betroffen sind Millionen Versicherte, denn es handelt sich auch um große Kassen. -
"Geht nicht mehr lange gut" BKK-Dachverband warnt vor weiter steigendem Zusatzbeitrag
Der Dachverband der Betriebskrankenkassen hat mit einer Kampagne auf die Beitragssteigerungen der gesetzlichen Krankenkassen reagiert. Der Verband macht die Versäumnisse der Gesundheitspolitik für die massiv ansteigenden Zusatzbeiträge verantwortlich und nennt konkrete Alternativen. -
Sonderkündigungsrecht bei Krankenkassen – nur ein Fake?
Meine Krankenkasse hat im August massiv den Zusatzbeitrag erhöht. Nun habe ich von meinem Sonderkündigungsrecht Gebrauch gemacht, erfahre aber, dass ich erst zum November wechseln kann. Was stimmt nun – alles nur Fake mit dem Sonderkündigungsrecht? R. -
Studentische Krankenversicherung wird ab Oktober teurer
Studierende müssen ab dem Wintersemester 2024 mehr Geld für die gesetzliche Krankenversicherung aufbringen. Wer clever die Kasse wechselt, kann die Teuerung aber umgehen.