„Antibiotika keine Wundermittel“ - Ärzte verordnen vor allem bei Kindern weniger
Bewussterer Umgang angesichts zunehmender ResistenzenVor allem Kindern und Jugendlichen unter 17 Jahren wurden deutlich weniger Antibiotika verschrieben. Bei Kleinkindern unter fünf Jahren lag das Minus bei knapp 30 Prozent.
Wirksam gegen Bakterien, nutzlos gegen Viren
Antibiotika sind wichtige Arzneimittel im Kampf gegen Bakterien. Bei einer Virusgrippe oder anderen Erkrankungen die durch Viren ausgelöst werden, bleiben Antibiotika wirkungslos. Zudem nimmt die Zahl der Resistenzen gegen Antibiotika laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) alarmierend zu. Besonders in Krankenhäusern treten Keime auf, die eine Lungenentzündung, Blutvergiftung oder auch Wundinfektion verursachen können und gegen die kein Antibiotikum mehr wirkt. Diese beunruhigende Entwicklung ist auch auf falsche und zu lange Einnahme von Antibiotika zurückzuführen.
„Jeder sollte sich bewusst machen, dass Antibiotika keine Wundermittel sind“, so Sven Seißelberg von der KKH. „Sie helfen dem Abwehrsystem unseres Körpers nur bei bakteriellen Infektionen“. Werden sie zu lange oder falsch eingenommen, können sie im Gegenteil nützliche Bakterien im Körper zerstören und so weitere Erkrankungen verursachen.
Verantwortungsvoller Umgang auch zu Hause
Auch als Patient kann man verantwortkungsvoll dazu beitragen, das Vordringen von Resistenzen mit einzudämmen. Dazu ist es wichtig, Antibiotika genau wie es vom Arzt oder Apotheker vorgegeben ist einzunehmen, also die Behandlung weder vorzeitig zu unterbechen noch länger als nötig zu nehmen. Auch angebrochene Antibiotika-Packungen sollten auf keinen Fall aufgehoben oder einfach weitergereicht werden.