Acht Millionen Tabaktote pro Jahr: WHO fordert mehr Hilfe bei Rauchentwöhnung
Dramatische Zahlen
"Das ist natürlich eine dramatische Zahl, die dringend reduziert werden muss“, kommentierte Kerstin Schotte, WHO-Expertin für nicht übertragbare Krankheiten. Zwar sei der Anteil der Raucher in der Bevölkerung insgesamt gesunken, doch durch den gleichzeitigen Anstieg der Menschheitsbevölkerung ist die Zahl der Raucher mit mehr als einer Milliarde konstant geblieben – und damit auch die Sterbeziffern. Der Trend zur beliebten E-Zigarette bietet zudem neues Einstiegspotenzial in die Tabaksucht.
Gutes Gesundheitssystem - zu wenig Unterstützung
In Deutschland, wo Tabak das zweitbeliebteste Suchtmittel nach Alkohol ist, gibt es pro Jahr 120.000 Tabaktote. Ein Problem aus Sicht der WHO ist die oftmals fehlende Unterstützung der Menschen bei der Tabakentwöhnung – so auch hierzulande. Auch wenn es in Deutschland ein gutes Gesundheitssystem gebe, so Kerstin Schotte, würde eine hilfreiche Nikotinersatztherapie nicht automatisch von den Krankenkassen übernommen. Dabei sei erwiesen, dass derartige Therapien den Rauchern sehr helfen würden bei der Entwöhnung.
Höhere Tabaksteuern und Einheitsverpackung?
Weitere mögliche hilfreiche Maßnahmen bei der Tabakentwöhnung seien laut WHO zum Beispiel Telefonberatungen, hausärztliche Unterstützung sowie Online-Dienste. Bei der Prävention setzt die WHO Expertin Kerstin Schotte auch auf höhere Tabaksteuern. Zur Eindämmung von Tabakwerbung könnte zudem eine vorgeschriebene neutrale Einheitsverpackung beitragen. "Alle Packungen sehen dann gleich aus, relativ unattraktiv mit großen Warnhinweisen."
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