Dehydrieren - besonders gefährlich bei heißen Temperaturen
Der Mensch braucht Wasser zum Überleben. Es ist für fast alle Körperfunktionen essenziell wichtig, zum Beispiel für die Regulierung von Atmung, Blutdruck und Puls oder für die Verdauung. Ein leichter Flüssigkeitsmangel kann in der Regel durch eine erhöhte Flüssigkeitszufuhr ausgeglichen werden. Fehlt dem Körper aber tatsächlich funktinal notwendiges Wasser, gerät häufig auch der Natriumhaushalt aus dem Gleichgewicht. Ein isotonisches Getränk oder eine salzige Brühe, die den Körper zusätzlich mit Elektrolyten versorgen, können hier Abhilfe schaffen. Bei schwerem akutem Flüssigkeitsmangel ist jedoch ärztliche Hilfe erforderlich.
Symptome von Flüssigkeitsmangel
Kopfschmerzen bei Dehydrierung(c) fotolia.com / aletia2011
Ein schwerer Flüssigkeitsmangel äußert sich unter anderem durch
- Schmerzen in Brust und Bauch
- Tachykardie (Herzrasen)
- Schwindel nach raschem Aufstehen
- Eingesenkte Augen
- Krämpfe
- Verwirrtheit oder Lethargie (Teilnahmslosigkeit)
Ein schwerer Flüssigkeitsmangel kann auch zu einem so genannten „hypovolämischen Schock“ führen. Dabei steht der Kreislauf des Betroffenen kurz vor dem Zusammenbruch. Der Schock äußert sich durch Unruhe, Schüttelfrost und Schweißausbrüche, kalte Hände und Füße, Angst und Apathie bis hin zur Bewusstlosigkeit.
Bei Kindern zeigt sich ein Flüssigkeitsmangel oft eher im Verhalten. Sie sind unruhig, niedergeschlagen, schlecht gelaunt und weinen ohne Tränen. Bei Säuglingen gehören Durstfieber und eine eingesunkene Fontanelle zu den Symptomen. Außerdem sind die Windeln der Babys und Kleinkinder deutlich weniger nass.
Ursachen und Risikofaktoren
Hormone regulieren den Natrium- und Wasserhaushalt des Körpers. So werden Mängel oder kleine Überschüsse zwischen Blutgefäßen, Zellen oder Geweben ständig ausgeglichen. Das Durstgefühl setzt ein und die Nieren halten Wasser im Körper zurück, wenn der Wasserhaushalt insgesamt sinkt. Ein gesunder Erwachsener kann so in der Regel einen größeren Wassermangel verhindern. Dennoch kann es vorkommen, dass dem Körper zu wenig Flüssigkeit zugeführt wird. Mögliche Gründe dafür sind vielfältig und hängen vom Alter, der Lebensweise und dem Gesundheitszustand ab. Ganz allgemein sind Hitze oder körperliche Anstrengung mit übermäßigem Schwitzen ud somit Flüssigkeitsverlusten verbunden.
Dehydrierung gefährdet des Wasserhaushalt im Körper(c) Pixabay
Krankheitsbedingte Ursachen von Flüsskeigkeitsmangel können Erkrankungen des Hormonsystems oder der Nieren, Durchfall oder Erbrechen sein. Für ältere Menschen typisch ist ein allgemein nachlassendes Durstgefühl. Auch körperliche Einschränkungen führen häufig dazu, dass Betroffene weniger trinken. Stillende Frauen haben einen besonders hohen Flüssigkeitsbedarf. Ob dies bereits für Schwangere gilt, ist bisher nicht belegt. Da sie aber häufig unter starker Übelkeit mit Erbrechen leiden, kann es auch bei ihnen zu einem Flüssigkeitsmangel kommen.
Folgen von Flüssigkeitsmangel
Schon ein leichter Flüssigkeitsmangel kann Konzentration, Aufmerksamkeit und Urteilsvermögen beeinträchtigen. Bei geistig behinderten Menschen kann Dehydration die damit verbundenen Symptome sogar verstärken. Ein starker Flüssigkeitsmangel kann auch zu einem so genannten Volumenmangel führen, bei dem die Blutmenge im Kreislauf abnimmt.
Aber vor allem und ganz besonders älteren Menschen kann Dehydration gefährlich werden. Denn der Flüsssigkeitsmangel kann verantwortlich werden für eine schlechtere Verträglichkeit von Medikamenten, für Krampfanfälle und Herzrhythmusstörungen, für Stürze und Knochenbrüche bei stärkeren Kreislaufbeschwerden in Folge von Hitze. Längerfristig kann Dehydration organe wie die Nieren schädigen oder Herzerkankungen auslösen und damitverantwortlich sein für die Minderung der Lebensqualität.
Wie läuft eine Diagnose ab?
Senioren im Krankenhaus(c) Pixabay / CC0
Bei Kindern wird zusätzlich das aktuelle Gewicht erfragt und das Kind gewogen. Die sich daraus ergebende Differenz entspricht dem Flüssigkeitsmangel. Außerdem fragen die Ärzte die Erziehungsberechtigten, ob das Kind unruhig oder antriebslos ist, ob die Augen eingesunken sind, ob beim Schreien keine Tränen kommen und ob es regelmäßig uriniert.
Dehydration medizinisch behandeln
Behandlung von Dehydrierung mit Infusionen(c) Pixabay / CC0
Wie kann man Dehydrierung vorbeugen?
Dehydrieren beim Sport vermeiden(c) Canva.com
- hohen Außentemperaturen
- Infektionen, Schweißausbrüchen, Fieber, Durchfall oder Erbrechen
- starker körperlicher Anstrengung in Freizeit und Beruf
- Einnahme von Medikamenten, die den Natriumhaushalt beeinflussen
- Stillenden Frauen
Im Alltag kann regelmäßiges und ausreichendes Trinken leicht in Vergessenheit geraten. Manche Menschen verspüren kaum Durst. Besonders ältere Menschen haben ein vermindertes Hunger- und Durstgefühl. Sie sollten sich daher nicht ausschließlich auf ihr Durstgefühl verlassen, da sie sonst Gefahr laufen, zu wenig zu trinken. Mittlerweile gibt es verschiedene Möglichkeiten, sich an das Trinken erinnern zu lassen. So gibt es heute verschiedene Trinkplaner, Trinkflaschen mit Markierungen, wie viel Flüssigkeit bis zu einer bestimmten Tageszeit getrunken werden sollte oder auch verschiedene Apps, die an das Trinken erinnern.