Dehydrieren - besonders gefährlich bei heißen Temperaturen
Der Mensch braucht Wasser zum Überleben. Es ist für fast alle Körperfunktionen essenziell wichtig, zum Beispiel für die Regulierung von Atmung, Blutdruck und Puls oder für die Verdauung. Ein leichter Flüssigkeitsmangel kann in der Regel durch eine erhöhte Flüssigkeitszufuhr ausgeglichen werden. Fehlt dem Körper aber tatsächlich funktinal notwendiges Wasser, gerät häufig auch der Natriumhaushalt aus dem Gleichgewicht. Ein isotonisches Getränk oder eine salzige Brühe, die den Körper zusätzlich mit Elektrolyten versorgen, können hier Abhilfe schaffen. Bei schwerem akutem Flüssigkeitsmangel ist jedoch ärztliche Hilfe erforderlich.
Symptome von Flüssigkeitsmangel
Leichter bis mäßiger Flüssigkeitsmangel wird von den Betroffenen oft gar nicht bemerkt. Treten neben dem typischen Durst weitere Anzeichen auf, äußern sich diese meist durch schnelle Ermüdung, eine verminderte geistige und körperliche Leistungsfähigkeit oder einen trockenen Mund mit pelziger Zunge. Typisch sind auch Kopfschmerzen, Konzentrationsschwierigkeiten, trockene Schleimhäute und ein dunkler Urin.
Ein schwerer Flüssigkeitsmangel äußert sich unter anderem durch
- Schmerzen in Brust und Bauch
- Tachykardie (Herzrasen)
- Schwindel nach raschem Aufstehen
- Eingesenkte Augen
- Krämpfe
- Verwirrtheit oder Lethargie (Teilnahmslosigkeit)
Ein schwerer Flüssigkeitsmangel kann auch zu einem so genannten „hypovolämischen Schock“ führen. Dabei steht der Kreislauf des Betroffenen kurz vor dem Zusammenbruch. Der Schock äußert sich durch Unruhe, Schüttelfrost und Schweißausbrüche, kalte Hände und Füße, Angst und Apathie bis hin zur Bewusstlosigkeit.
Bei Kindern zeigt sich ein Flüssigkeitsmangel oft eher im Verhalten. Sie sind unruhig, niedergeschlagen, schlecht gelaunt und weinen ohne Tränen. Bei Säuglingen gehören Durstfieber und eine eingesunkene Fontanelle zu den Symptomen. Außerdem sind die Windeln der Babys und Kleinkinder deutlich weniger nass.
Ursachen und Risikofaktoren
Hormone regulieren den Natrium- und Wasserhaushalt des Körpers. So werden Mängel oder kleine Überschüsse zwischen Blutgefäßen, Zellen oder Geweben ständig ausgeglichen. Das Durstgefühl setzt ein und die Nieren halten Wasser im Körper zurück, wenn der Wasserhaushalt insgesamt sinkt. Ein gesunder Erwachsener kann so in der Regel einen größeren Wassermangel verhindern. Dennoch kann es vorkommen, dass dem Körper zu wenig Flüssigkeit zugeführt wird. Mögliche Gründe dafür sind vielfältig und hängen vom Alter, der Lebensweise und dem Gesundheitszustand ab. Ganz allgemein sind Hitze oder körperliche Anstrengung mit übermäßigem Schwitzen ud somit Flüssigkeitsverlusten verbunden.
Krankheitsbedingte Ursachen von Flüsskeigkeitsmangel können Erkrankungen des Hormonsystems oder der Nieren, Durchfall oder Erbrechen sein. Für ältere Menschen typisch ist ein allgemein nachlassendes Durstgefühl. Auch körperliche Einschränkungen führen häufig dazu, dass Betroffene weniger trinken. Stillende Frauen haben einen besonders hohen Flüssigkeitsbedarf. Ob dies bereits für Schwangere gilt, ist bisher nicht belegt. Da sie aber häufig unter starker Übelkeit mit Erbrechen leiden, kann es auch bei ihnen zu einem Flüssigkeitsmangel kommen.
Folgen von Flüssigkeitsmangel
Schon ein leichter Flüssigkeitsmangel kann Konzentration, Aufmerksamkeit und Urteilsvermögen beeinträchtigen. Bei geistig behinderten Menschen kann Dehydration die damit verbundenen Symptome sogar verstärken. Ein starker Flüssigkeitsmangel kann auch zu einem so genannten Volumenmangel führen, bei dem die Blutmenge im Kreislauf abnimmt.
Aber vor allem und ganz besonders älteren Menschen kann Dehydration gefährlich werden. Denn der Flüsssigkeitsmangel kann verantwortlich werden für eine schlechtere Verträglichkeit von Medikamenten, für Krampfanfälle und Herzrhythmusstörungen, für Stürze und Knochenbrüche bei stärkeren Kreislaufbeschwerden in Folge von Hitze. Längerfristig kann Dehydration organe wie die Nieren schädigen oder Herzerkankungen auslösen und damitverantwortlich sein für die Minderung der Lebensqualität.
Wie läuft eine Diagnose ab?
Bei Verwirrtheit, ungewöhnlicher Schwäche oder Schwindel sollte dringend ein Arzt aufgesucht werden. Dies gilt insbesondere für Kinder und ältere Menschen. Das Gleiche gilt nach einem mehrtägigen starken Flüssigkeitsverlust, zum Beispiel durch starkes Erbrechen oder übermäßiges Schwitzen. Der behandelnde Arzt fragt dann in der Regel nach der Häufigkeit des Wasserlassens, nach Konzentrations- oder Kreislaufproblemen und nach Vorerkrankungen wie Nieren- oder Herzerkrankungen oder Diabetes mellitus. Außerdem fragt er, ob die Schleimhäute zu trocken sind. Wird die Haut auf Druck nicht innerhalb von zwei bis drei Sekunden wieder rosig, deutet das ebenfalls auf einen Mangel hin. Manche Ärzte untersuchen die Haut auch auf „stehende Hautfalten“, um zu sehen, ob sie sich nach dem Anheben nur verzögert wieder zurückbilden. In der Regel wird auch der Blutdruck gemessen, der Brustkorb abgehört und die Beine auf Wassereinlagerungen untersucht. Manchmal werden auch Blut oder Urin im Labor geprüft.
Bei Kindern wird zusätzlich das aktuelle Gewicht erfragt und das Kind gewogen. Die sich daraus ergebende Differenz entspricht dem Flüssigkeitsmangel. Außerdem fragen die Ärzte die Erziehungsberechtigten, ob das Kind unruhig oder antriebslos ist, ob die Augen eingesunken sind, ob beim Schreien keine Tränen kommen und ob es regelmäßig uriniert.
Dehydration medizinisch behandeln
Ein leichter Flüssigkeitsmangel kann durch vermehrtes Trinken über einige Stunden ausgeglichen werden. Nach starkem Schwitzen, zum Beispiel bei körperlicher Anstrengung, können isotonische Getränke mit Elektrolyten Abhilfe schaffen. Besonders wichtig ist eine erhöhte Flüssigkeitszufuhr bei Kindern, die an Durchfall oder Erbrechen leiden. Hier kann eine Elektrolytlösung helfen, die die Kinder über vier Stunden hinweg schluck- oder löffelweise zu sich nehmen müssen. Der Kinderarzt kann dazu beraten, wenn die Symptome nicht abklingen. Ein schwerer Flüssigkeitsmangel kann nicht mehr durch Trinken ausgeglichen werden. Hier hilft in der Regel eine Infusion mit Flüssigkeit und Elektrolyten oder Glukose. Ist auch die Ursache des Flüssigkeitsmangels bekannt, zum Beispiel Durchfall, kann auch diese behandelt werden. Wer Medikamente einnimmt, die einen Flüssigkeitsmangel begünstigen, sollte sich ärztlich beraten lassen.
Wie kann man Dehydrierung vorbeugen?
Der Wasserhaushalt des Körpers muss ständig im Gleichgewicht sein. Dazu muss über den Tag verteilt etwa so viel Wasser zugeführt werden, wie ausgeschieden wird. Ein großer Teil wird über das Trinken aufgenommen, aber auch flüssige und feste Nahrungsmittel tragen zur Wasserzufuhr bei. Als guter Richtwert gelten in Deutschland etwa 1,5 bis 2 Liter pro Tag.
- hohen Außentemperaturen
- Infektionen, Schweißausbrüchen, Fieber, Durchfall oder Erbrechen
- starker körperlicher Anstrengung in Freizeit und Beruf
- Einnahme von Medikamenten, die den Natriumhaushalt beeinflussen
- Stillenden Frauen
Im Alltag kann regelmäßiges und ausreichendes Trinken leicht in Vergessenheit geraten. Manche Menschen verspüren kaum Durst. Besonders ältere Menschen haben ein vermindertes Hunger- und Durstgefühl. Sie sollten sich daher nicht ausschließlich auf ihr Durstgefühl verlassen, da sie sonst Gefahr laufen, zu wenig zu trinken. Mittlerweile gibt es verschiedene Möglichkeiten, sich an das Trinken erinnern zu lassen. So gibt es heute verschiedene Trinkplaner, Trinkflaschen mit Markierungen, wie viel Flüssigkeit bis zu einer bestimmten Tageszeit getrunken werden sollte oder auch verschiedene Apps, die an das Trinken erinnern.
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