Babyschwimmen - Mehr als ein feuchtes Vergnügen für Eltern und Kleinkinder
Wer sich mit seinem Baby ins Wasser begibt, stärkt Reflexe, Gesundheit, Bindung und VertrauenBabyschwimmen soll das Körpergefühl, aber auch die Bindung zu den Eltern stärken. Außerdem sollen die Kleinen durch die Übungen die Scheu vor dem Element Wasser verlieren. Die Wassergymnastik richtet sich dabei an Babys und Kleinkinder im Alter ab drei Jahren beziehungsweise zwischen vier bis 18 Monaten. Denn fremde Gesichter können überfordern, vor allem für die ganz Kleinen unter drei Monaten.
Eine Wassertemperatur von circa 32-34 Grad gilt hier als optimal - je jünger, desto wärmer sollte das Wasser sein. Besondere Anforderungen werden auch an die Wasserqualität und den Chlorgehalt gestellt. Dies ist vor allem für allergiegefährdete Kinder wichtig. Zudem sind ruhige Bäder besser geeignet als solche mit hohem Lärmpegel.
So früh wie möglich ins Wasser
Babys können sich noch nicht ohne Hilfe im Wasser bewegen. Erst mit vier bis fünf Jahren ist dies möglich. Mit verschiedenen Spielen und Entspannungsübungen gewöhnen sich die Kinder langsam und individuell an das Wasser. Die Eltern lernen verschiedene Grifftechniken, um ihren Nachwuchs sicher zu halten. Befürworter des Babyschwimmens betonen, dass Kinder im Uterus in einer flüssigen Umgebung leben. Deshalb sollten sie sich auch im Wasser bewegen können. Spätere Ängste können vermieden werden, wenn die Kinder so früh wie möglich ins Wasser gebracht werden. Die gleichmäßigen, schlängelnden Bewegungen beim Babyschwimmen, die der Säugling auf natürliche Weise ausführt, stärken zu dem die Muskulatur und das sich entwickelnde kleinkindliche Körpergefühl.
Babyschwimmen stärkt Reflexe und frühkindliche Körperkoordination(c) Getty Images / Olha Romaniuk
Vertrauen in angeborene Reflexe
Babys werden in der Regel mit drei lebenswichtigen Reflexen geboren. Deshalb können auch schon Kleinkinder am Babyschwimmen teilnehmen, solange die Sicherheit gewährleistet ist. Der Tauchreflex, auch Atemschutzreflex genannt, der bereits bei der Geburt stark ausgeprägt ist. Beim Eintauchen in Wasser passt sich der menschliche Kreislauf den neuen Bedingungen an. Zum Beispiel verlangsamt sich der Puls. Der Atemanhalten-Reflex sorgt dafür, dass Kinder den Atem anhalten, wenn ihr Gesicht mit Wasser benetzt wird. Dieser Reflex verliert sich im Laufe des ersten Lebensjahres. Und schließlich wird beim Eintauchen in Wasser auch der Stimmritzenreflex aktiviert. Die Ritzen schließen sich automatisch, wodurch das reflexartige Einatmen fester oder flüssiger Stoffe verhindert.
Darum ist ein Babyschwimmkurs sinnvoll
Welche Gefahren birgt Babyschwimmen?
- Das Spielen im Wasser regt zum Bewegen und Strecken der Gliedmaßen an.
- Die Gesundheit und die motorische Entwicklung des Babys werden gefördert.
- Die Bindung zu den Eltern kann gestärkt werden.
- Babyschwimmen kann den Erfahrungshorizont der Eltern hinsichtlich neuer Spielideen erweitern.
Kann Babyschwimmen auch gefährlich sein?
Besonders dort, wo viele Menschen zusammenkommen, haben Bakterien ein leichtes Spiel. Außerdem haben Kinder, die Wasser verschlucken, ein erhöhtes Risiko, an Magen-Darm-Infektionen zu erkranken. Besteht in der Familie ein erhöhtes Allergierisiko, zum Beispiel gegen das im Chlorbecken entstehende Stickstofftrichlorid, ist vom Babyschwimmen abzuraten. Mögliche Bedenken können auch mit dem Kinderarzt besprochen werden.
Zahlt meine Krankenkasse für Babyschwimmen?
Die gesetzlichen Krankenkassen halten eine Vielzahl an Extraleistungen für Mütter und Neugeborene bereit. Hierzu zählen Neugeborenenprogramme wie PEKiP und DELFI, Barprämien (Babybonus) oder Begrüßungsgeschenke, bestimmte zusätzliche Diagnostiken und Vorsorgeuntersuchungen, aber auch Babymassagen, Entspannungskurse für Eltern und Kind oder eben Kurse für Babyschwimmen.