Hauptregion der Seite anspringen
Familienplanung

Hormonpflaster für die Verhütung

veröffentlicht am 14.04.2021 von Redaktion krankenkasseninfo.de

Verhütungspflaster (Hormonpflaster) Verhütungspflaster (Hormonpflaster)(c) Canva.com
Verhütungspflaster enthalten Östrogen und ein unterschiedliches Gestagen, welche über die Haut in den Körper aufgenommen werden. Die Wirkung dieser hormonellen Verhütungsmethode gleicht derjenigen der Kombi-Pille.

2021-04-14T15:58:00+00:00
Werbung

Sowohl der Eisprung als auch die Einnistung einer befruchten Eizelle werden durch das Hormonpflaster verhindert. Außer dem bedingen die Hormone eine Verdickung des Zervixschleims, mithilfe dessen Spermien nicht in die Gebärmutter eindringen können.

Verhütungspflaster richtig anwenden

Bei der Erstanwendung wird das Pflaster für gewöhnlich zwischen dem ersten und fünften Zyklustag aufgeklebt. Klebt man dieses am ersten Tag des Zyklus auf, besteht sodann ein sofortiger Verhütungsschutz, während an anderen Tagen ein zusätzlicher Verhütungsschutz, wie beispielsweise das Kondom, von Nöten ist und sieben Tage lang verwendet werden muss.

Das Pflaster kann am Gesäß, an den Oberarmen, am Bauch beziehungsweise am gesamten Oberkörper, außer den Brüsten, angebracht werden. Daher ist es empfehlenswert, das Pflaster direkt nach dem Duschen anzubringen. Es muss fest sitzen, weshalb es sich vor allem in der ersten Zeit lohnt, dies täglich oder je nach Umstand zu prüfen. Nach einer Tragewoche wird das Pflaster entfernt und durch ein neues ersetzt.

Pflasterferien mit vollem Schutz

Nach 21 Tagen folgt eine Pflaster-freie Woche, in der dennoch ein vollständiger Verhütungsschutz gegeben ist. Im Anschluss folgt das Aufkleben eines neues Verhütungspflasters. Das Risiko einer Schwangerschaft ist deutlich erhöht, je länger die Pause zwischen den Wechseln ist und sollte gegebenenfalls durch die Verwendung eines Kondoms für sieben Tage verringert werden.

Sicherheit der Methode

Für gewöhnlich hält das Pflaster auch beim Sport, im Schwimmbad oder der Sauna. Sollte es abgehen, kann man es erneut aufkleben oder durch ein neues ersetzen. Hat sich das Pflaster abgelöst, gibt es einen Toleranzrahmen von circa 24 Stunden. Wird dieser überschritten, so sollte zusätzlich verhütet werden.

Das Verhütungspflaster hat einen Peal-Index von 0,72  bis 0,9 und gilt somit als relativ sicher. Jedoch kann es zu Anwendungsfehlern kommen, die beispielsweise durch Unterbrechungen auftreten. Außer dem können bestimmte Erkrankungen die Sicherheit vermindern, weshalb es wichtig ist, in diesem Fall unbedingt ärztlichen Rat einzuholen.

Fazit: Vorteile, Nachteile & Kosten

Vorteile

  • leicht anwendbar
  • Die Frau muss nicht täglich an Verhütung denken
  • auch bei Darmerkrankungen oder häufigem Erbrechen anwendbar
  • Spontaner Geschlechtsverkehr ist möglich

Nachteile

  • Kein Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten
  • Das Pflaster ist tendenziell sichtbar
  • Es kann im Klebestellenbereich zu Hautreizungen und Hautrötungen kommen
  • In Einzelfällen hält das Pflaster nicht gut und löst sich eventuell sogar ab
  • Es können Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Libidoverlust, depressive Verstimmungen o. Ä. auftreten
  • Das Risiko an Thrombosen, Krebs o. Ä. zu erkranken ist leicht erhöht

Kosten

Die Kosten belaufen sich auf ca. 13 Euro für eine Monatspackung oder 40 bis 42 Euro für eine Dreimonatspackung. In manchen Fällen übernimmt die gesetzliche Krankenkasse die Kosten für das Hormonpflaster, bis zum 22. Lebensjahr sogar komplett.

Weiterführende Artikel:
  • Verhütung und ihre Methoden
    In kaum einem medizinischen Bereich haben moderne Menschen so viel Auswahl wie bei der Empfängnisverhütung. Jede Variante hat ihre Vorteile, aber auch ihre jeweiligen Risiken. Und nur die wenigsten schützen vor sexuell übertrag­baren Krankheiten.
  • Verhütung und Gesundheitsschutz: Das Kondom für den Mann
    Kondome gibt es in vielen Varianten, Größen, Farben und Geschmäckern. Gegenüber anderen Verhütungsmethoden bieten sie einen klaren Vorteil: Sie schützen sicher und zuverlässig vor sexuell übertragbaren Krankheiten. In Sachen Verhütung zählen Kondome zu den so genannten Barrieremethoden.
  • Riskant und für manche der Kick: Coitus interruptus
    Der sogenannte 'Coitus interruptus' kommt immer dann ins Spiel, wenn keine anderen Verhütungsmethoden beim Sex vorhanden oder erreichbar sind. Trotz der überwiegenden Nachteile ist "Aufpassen" für viele Paare „besser als nichts“. Und manche stehen sogar drauf.
  • Sicherheit auch bei spontaner Lust - mit der Hormonspirale
    Statistisch gesehen zählt die Hormonpirale zu den sichersten Verhütungsmitteln. Unter tausend sexuall aktiven Frauen, die sie verwenden, werden gerade mal ein bis zwei davon schwanger.
  • Verhüten ohne Terminstress: Hormonimplantate
    Hormonimplantate gehören zu den sehr sicheren hormonellen Verhütungsmethoden. Weil die Implantate nach ihrem Einsatz den nötigen Hormonspiegel automatisch liefern, entfällt der Termindruck oder Kalenderstress mitsamt den Unsicherheiten bei versehentlichen Lücken.

 

 

 

Bewerten Sie uns 4,8 / 5
https://www.krankenkasseninfo.de

14019 Besucher haben in den letzten 12 Monaten eine Bewertung abgegeben.