Gefahr Plötzlicher Herztod - worauf es ankommt
An einem plötzlichen Herztod sterben in Deutschland jährlich rund 65.000 Menschen. Das sind etwa zwanzig Prozent aller durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen verursachte Todesfälle. Treten schwere Herz-Rhythmusstörungen oder Infarkte auf, kann im Extremfall in kürzester Zeit ein Herzstillstand eintreten. Dann kommt es auf schnelle und richtige Erste Hilfe innerhalb von Minuten an.
Kritisches Szenario bei Herzstillstand
akute Herzprobleme(c) Pixabay / CC0
Medizinische Ursachen
In etwa 80 Prozent der Fälle werden die Herz-Rhythmus-Störungen mit Todesfolge durch einen Herzinfarkt ausgelöst. Aber auch eine Reihe weiterer möglicher Ursachen können für einen unerwarteten Herztod verantwortlich gemacht werden. Dazu zählen angeborene Defekte, akute Erkrankungen am Herzmuskel ( Myokartitis) aber auch lebensstilbedingte Risikofaktoren.
- Herzklappenfehler
- Angeborene Herzfehler
- Koronare Herzkrankheit (entsteht unter anderem aufgrund von Diabetes)
- Herzmuskelerkrankungen
- Neurologische Erkrankungen (beispielsweise Epilepsie)
- Herzmuskelentzündung
- Drogenabhängigkeit
- Herzschwäche
- Psychiatrische Erkrankungen (beispielsweise Magersucht oder Schizophrenien)
- genetisch bedingte elektrische Herzerkrankungen
Lebensalter und Geschlecht als Risiken
Mit dem zunehmendem biologischen Alter steigt das Risiko eines plötzlichen Herztodes an. Das hat damit zu tun, dass Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems dann häufiger auftreten. Eine Studie der American Heart Association aus dem Jahr 2020 hat ergeben, dass doppelt so viele Männer wie Frauen an einem unerwarteten Herztod sterben. Andere Studien sprechen sogar von einem drei bis viermal so hohen Risiko. Grund dafür sind hormonelle Unterschiede zwischen Frau und Mann. Erschreckend ist, dass auch junge Menschen durch einen plötzlichen Herztod zu Tode kommen können, wenn die Vorerkrankung unerkannt bleibt. Durch starke körperliche Belastung, beispielsweise durch Leistungssport, kommt es daher immer wieder zum so genannten Sekundentod.
Auf die Vorboten achten
Kardiologische Untersuchung mit EKD(c) Pixabay / CC0
Bei der Hälfte aller Menschen, die an einem plötzlichen Herztod sterben, treten zuvor bereits Symptome diverser Herzerkrankungen auf. Das bedeutet demnach allerdings auch, dass der andere Teil keinerlei Vorzeichen hatte. Achtung: Atemnot, Schwindelattacken, Ohnmachten und starke, anfallsartige Schmerzen in der Herzgegend können als Vorboten verstanden werden.
Erste-Hilfe-Maßnahmen gegen im Notfall
Erste Hilfe bei akutem Herzstillstand(c) pixabay.de
Wenn der Rettungsdienst eintrifft, versorgt dieser den Patienten zunächst an Ort und Stelle, um die Behandlung im Anschluss in der Klinik fortzuführen. Ist zu viel Zeit bis zur Wiederbelebung vergangen, so können im schlimmsten Fall schwere Gehirnschäden entstanden sein. Ein plötzliche Herztod ist auch für geschulte Rettungsdienste und die Notfallmedizin nicht immer vermeidbar. Jedoch ist die Rettungsquote heute im Vergleich zum Zeitraum vor wenigen Jahren höher.
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