Sicherheit auch bei spontaner Lust - mit der Hormonspirale
Eine Hormonspirale besteht aus einem T-förmigen Kunststoffrahmen, dessen Schaft mit einem kleinen Depot aus Hormon versehen ist. Aus diesem „Lager“ wird das Gestagen Levonorgestrel direkt in die Gebärmutterschleimhaut abgegeben. Durch das Hormon wird die Gebärmutterschleimhaut dicker und die Spermien in ihrer Bewegungs- und Befruchtungsfähigkeit eingeschränkt. Durch die zugeführten Hormone kann sich die Gebärmutterschleimhaut außerdem schlechter aufbauen und eine potenziell befruchtete Eizelle kann sich somit auch nicht einnisten.
Nicht für den Eigengebrauch
Die Krankenkassen übernehmen Hormonspiralen bei jungen Frauen bis 22(c) getty Images / Liudmila Chernetska
Schutzwirkung und Verwendungsdauer
Eine Hormonspirale hat einen Pearl-Index von 0,16 bis 0,33 und gilt damit als sehr sicher. Grund hierfür ist, dass es keine typischen Anwendungsfehler gibt. Wird die Spirale zwischen dem ersten und siebten Tag eingesetzt, besteht ein sofortiger Verhütungsschutz. Manche Frauen empfinden das Einführen als schmerzvoll, sodass man eventuell mit Schmerzmitteln oder einer örtlichen Betäubung arbeiten kann. Oftmals verabreicht der Frauenarzt auch ein Medikament, welches den Gebärmutterhals leicht öffnet und damit das Einlegen nicht nur erleichtert, sondern somit auch den verbundenen Schmerz mindert. Eine Hormonspirale wirkt in der Regel je nach Modell zwischen drei und fünf Jahren.
Fazit: Vorteile, Nachteile und Kosten
Vorteile der Verhütungsmethode
- Nach dem Einsetzen herrscht über einen langen Zeitraum ein zuverlässiger Verhütungsschutz
- Auch stillende Frauen sowie Frauen mit Östrogen-Unverträglichkeit können die Hormonspirale verwenden
- Kein erhöhtes Risiko für Schlaganfall, Herzinfarkt oder Thrombose
- Schwangerschaft nach Absetzen meist schnell wieder möglich
- Durchfall und Erbrechen haben keinen Einfluss auf die Wirksamkeit
- spontaner Sex möglich
Mögliche Nachteile
- Kein Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten
- Blutungen können unregelmäßiger werden oder ganz ausbleiben
- Innerhalb der ersten Wochen erhöhtes Infektionsrisiko an Eileitern oder Gebärmutter
- Hormonbedingte Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Libidoverlust, depressive Verstimmungen oder Akne
- Eventuell mechanische Probleme
- Schwangerschaft trotz Spirale bedeutet zumeist eine Eileiterschwangerschaft
- In Einzelfällen ungünstig für Haut und Haare
Krankenkassen: Gibt es für die Spirale Kostenübernahme ?
Hormonspiralen haben eine lange Lebensdauer im Körper(c) canva.com
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