Sicherheit auch bei spontaner Lust - mit der Hormonspirale
Eine Hormonspirale besteht aus einem T-förmigen Kunststoffrahmen, dessen Schaft mit einem kleinen Depot aus Hormon versehen ist. Aus diesem „Lager“ wird das Gestagen Levonorgestrel direkt in die Gebärmutterschleimhaut abgegeben. Durch das Hormon wird die Gebärmutterschleimhaut dicker und die Spermien in ihrer Bewegungs- und Befruchtungsfähigkeit eingeschränkt. Durch die zugeführten Hormone kann sich die Gebärmutterschleimhaut außerdem schlechter aufbauen und eine potenziell befruchtete Eizelle kann sich somit auch nicht einnisten.
Nicht für den Eigengebrauch
Hormonspiralen gibt es in verschiedenen Größen und hormonellen Dosierungen. Sie werden ausschließlich durch medizinisches Fachpersonal, beispielsweise dem Frauenarzt oder der Frauenärztin, in die Gebärmutter eingesetzt. Die Gynäkologenschließen zuvor Entzündungen aus und untersuchen die Gebärmutter hinsichtlich Form und Größe. Die Spirale wird dann durch die Scheide in die Gebärmutter eingeführt. Bestenfalls wird sie gegen Ende der Menstruation angebracht, da zu diesem Zeitpunkt der Gebärmutterhals am weitesten und das Einsetzen so weniger schmerzhaft ist.
Schutzwirkung und Verwendungsdauer
Eine Hormonspirale hat einen Pearl-Index von 0,16 bis 0,33 und gilt damit als sehr sicher. Grund hierfür ist, dass es keine typischen Anwendungsfehler gibt. Wird die Spirale zwischen dem ersten und siebten Tag eingesetzt, besteht ein sofortiger Verhütungsschutz. Manche Frauen empfinden das Einführen als schmerzvoll, sodass man eventuell mit Schmerzmitteln oder einer örtlichen Betäubung arbeiten kann. Oftmals verabreicht der Frauenarzt auch ein Medikament, welches den Gebärmutterhals leicht öffnet und damit das Einlegen nicht nur erleichtert, sondern somit auch den verbundenen Schmerz mindert. Eine Hormonspirale wirkt in der Regel je nach Modell zwischen drei und fünf Jahren.
Fazit: Vorteile, Nachteile und Kosten
Vorteile der Verhütungsmethode
- Nach dem Einsetzen herrscht über einen langen Zeitraum ein zuverlässiger Verhütungsschutz
- Auch stillende Frauen sowie Frauen mit Östrogen-Unverträglichkeit können die Hormonspirale verwenden
- Kein erhöhtes Risiko für Schlaganfall, Herzinfarkt oder Thrombose
- Schwangerschaft nach Absetzen meist schnell wieder möglich
- Durchfall und Erbrechen haben keinen Einfluss auf die Wirksamkeit
- spontaner Sex möglich
Mögliche Nachteile
- Kein Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten
- Blutungen können unregelmäßiger werden oder ganz ausbleiben
- Innerhalb der ersten Wochen erhöhtes Infektionsrisiko an Eileitern oder Gebärmutter
- Hormonbedingte Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Libidoverlust, depressive Verstimmungen oder Akne
- Eventuell mechanische Probleme
- Schwangerschaft trotz Spirale bedeutet zumeist eine Eileiterschwangerschaft
- In Einzelfällen ungünstig für Haut und Haare
Krankenkassen: Gibt es für die Spirale Kostenübernahme ?
Die Kosten einer Hormonspirale belaufen sich je nach Modell auf rund 250 bis 400 Euro. Diese gelten für Beratung, Untersuchung und das Einlegen der Spirale. Eine erste Kontrolle der Lage inklusive Ultraschall gehört zur Leistung der gesetzlichen Krankenkassen. Alle weiteren müssen für gewöhnlich selbst getragen werden. In manchen Fällen übernimmt die gesetzliche Krankenkasse das Einlegen der Hormonspirale, bis zum 22. Lebensjahr sogar komplett.
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