Der Vaginalring - runde Sache für Verhütung
Vaginalringe bestehen aus einem hormonhaltigem flexiblem Kunststoff und werden wie ein Tampon eingeführt. Der Ring enthält sowohl Gestagen als auch Östrogen und wirkt wie die Mikropille. Die freigesetzten Hormone verändern die Zusammensetzung der Schleimhaut im Gebärmutterhals, wodurch der Eisprung verhindert wird. Befruchtete Eizellen können sich auf diesem Weg nicht einnisten und auch das Eindringen von Spermien in die Gebärmutter wird blockiert.
Den Vaginalring richtig anwenden
Der Vaginalring wird bei der Erstanwendung zwischen dem ersten und fünften Zyklustag eingeführt. Wird der Ring schon am ersten Tag des Zyklus eingelegt, tritt die Schutzwirkung sofort ein. Setzt man ihn zu einem anderen Zeitpunkt ein, muss mit einem zusätzlichen Verhütungsmittel, zum Beispiel mit einem Kondom, verhütet werden. Der Ring wird vor dem Einsatz zusammengedrückt und dann ähnlich wie bei einem Tampon in die Vagina geschoben, um ihn anschließend so weit wie möglich hochzuschieben. Es ist wichtig, dass er nicht als störend empfunden wird. Der Ring verweilt dann für drei Wochen in der Vagina und wird im Anschluss am unteren Ende gefasst, herausgezogen und im Hausmüll entsorgt. In der Ring-freien Woche setzen normalerweise Blutungen ein. Der hormonelle Schutz bleibt aber auch in diesen Tagen bestehen.
Auch wenn es im Bett zur Sache geht, kann der Ring im Körper verbleiben. Wird das als störend empfunden, ist es ebenso möglich den Ring vor dem Sex vorübergehend herauszunehmen. Er sollte dann spätestens aber nach drei Stunden wieder an Ort und Stelle sein. Rutscht der Vaginalring versehentlich bei intensivem Geschlechtsverkehr heraus, kann er also entweder draußen verbleiben oder kurz mit klarem Wasser abgewaschen und sofort wieder eingesetzt werden.
Wie sicher verhütet der Ring?
Der Pearl-Index von Vaginalringen liegt je nach Modell und Hormonstärke zwischen 0,4 und 0,65. Das bedeutet, dass es sich um eine relativ sichere Verhütungsmethode handelt. Eingeschänkt werden kann die gute Wirksamkeit, wenn der Ring nicht durchgehend angewendet wird, zum Beispiel weil nicht rechtzeitig ein neues Rezept vorhanden ist. Auch bestimmte Krankheiten können den Empfängnisschutz des Vaginalringes mindern. In diesem Fall sollte der behandelnde Arzt oder die behandelnde Ärztin konsultiert werden.
Fazit: Vorteile, Nachteile und Kosten
Vorteile der Methode
- einfache Handhabung - keine Hilfe nötig
- Es muss nicht täglich an Verhütung gedacht werden
- Absetzen ist jederzeit möglich
- Im Gegensatz zur Pille minimieren Erbrechen, Durchfall oder Magenverstimmungen die Wirksamkeit des Vaginalrings nicht
- Spontaner Geschlechtsverkehr ist möglich
Nachteile der Methode
- Der Vaginalring kann unter Umständen während des Geschlechtsverkehr gespürt oder gar als störend empfunden werden
- Bei Husten, Tamponwechsel, Stuhlgang oder Geschlechtsverkehr kann der Ring herausrutschen
- Manche Frauen empfinden es als unangenehm, die eigene Vagina zu berühren
- Frauen, die aus medizinischen Gründen auf die Pille verzichten, verzichten besser auch auf den Vaginalring. Dies ist jedoch im Einzelfall mit dem behandelten Arzt abzuklären
- Das Risiko an einem Herzinfarkt, einer Thrombose oder an einer Krebserkrankung zu erkranken, steigt leicht
- Höhere Rate an Problemen im Bereich der Scheide wie Entzündungen oder abnormaler Ausfluss
- Kein Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten
- Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Libidoverlust, depressive Verstimmungen oder Akne können auftreten
Kosten und Übernahme durch die Krankenkasse
Der Vaginalring kostet in der Dreierpackung zwischen 36 und 48 Euro. Vergünstigte Präparate können jeweils als Sechserpack erworben werden. In manchen Fällen übernimmt die gesetzliche Krankenkasse die Rezeptkosten für den Vaginalring, bis zum 22. Lebensjahr sogar komplett.
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