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Männer

Vasektomie - Klare Kante für Verhütung

Sterilisation beim Mann ist ein heikles Thema aber eine sehr sichere Methode
veröffentlicht am 10.02.2021 von Redaktion krankenkasseninfo.de

Vasektomie - Verhütung beim Mann  Vasektomie - Verhütung beim Mann(c) getty Images / Fabian Montano
Bei einer Vasektomie (Sterilisation) werden die Samenleiter im Hoden des Mannes durchtrennt und anschließend an den losen Enden verschlossen. Der Eingriff erfolgt meistens ambulant unter Betäubung oder Vollnarkose.

2021-02-10T15:47:00+00:00
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Welche Methode für den Eingriff?

Für die Sterilisation beim Mann gibt es mehrere medizinische Optionen beziehungsweise Operationsverfahren. Bei der Wahl der methode spielt natürlich das örtliche oder regionale Angebot eine Rolle. Die Entscheidung für oder gegen eine bestimmte Methode sollte aber gründlich überlegt und im Vorfeld ärztlich abgeklärt werden.

Eine Möglichkeit ist die Non Skalpell Vasektomie, die ursprünglich aus China stammt. Bei dieser Methode wird ein Loch mittels Spezialinstrument in die Haut gepiekst, damit dieses anschließend gedehnt werden kann, um an die Samenleiter zu gelangen. Im Anschluss werden die Samenleiter mit einer speziell entwickelten Halteklemme gefasst.

Bei der minimal-invasiven Fulgurisationstechnik wird durch das Einbringen einer Diathermienadel in den Samenleitern eine thermische Schädigung der Schleimhaut verursacht. Es kommt anschließend zu einem narbigen Verschluss und die Samenleiter werden auf einer Spanne von etwa einem cm fulguriert (damit ist die Anwendung von Hochfrequenzströmen zur Gewebsdurchtrennung gemeint). Das Zwischenstück wird entfernt und es erfolgt eine Unterbindung des hodennahen Samenleiteranteils. Bei der in Deutschland sehr beliebten Ligaturtechnik werden die Samenleiter frei präpariertt und durchtrennt, damit ein Zwischenstück von circa 20 Millimeter Länge entfernt werden kann. Anschließend werden die beiden Enden mit einem Faden verschlossen. Da bei der open-ended Vasektomie die hodennahen Samenleiterenden nicht verschlossen werden, ist sie eher weniger verbreitet. Zwar treten postoperativ weniger Schmerzen auf, jedoch ist die Rekanalisationsrate höher als bei anderen Methoden. Die Cliptechnik wird aufgrund ihrer höheren Versagerquote ebenfalls weniger oft angewendet. Postoperativ können bei dieser Methode die Samenleiter so weit anschwellen, dass die Clips auseinander gepresst werden können, was zu einer erneuten Durchgängigkeit führt.

Vasektomie meist keine Einbahnstraße

Vasektomie zählt zwar zu den so genannten "endgültigen" Verhütungsmethoden, ist aber medizinisch reversibel. Für fast jedes Vasektomie-Verfahren gibt es auch Möglichkeiten, dieses wieder rückgängig zu machen. Eine hundertprozentige Garantie für das Gelingen kann allerdings nicht in Anspruch genommen werden  - so dass ein Restrisiko auf lebenslange Sterilisation bestehen bleibt. 

Nach dem Eingriff sollte man sich einige Tage, bestenfalls bis hin zu zwei Wochen, lang schonen und auf Sex und Sport verzichten.
Eine Vasektomie hat keine Konsequenzen für die Produktion von Spermium und Hormonen in den Hodensäcken. Wegen der Durchtrennung der Samenleiter werden die Samen allerdings vom Körper abgebaut und gelangen nicht mehr in die Samenflüssigkeit. Die tatsächliche Menge des Ejakulats bleibt aber fast vollständig erhalten und ist kaum sichtbar. Eine Nachkontrolle ist hier wichtig, um zu überprüfen, ob man tatsächlich unfruchtbar ist oder ob die Samenleiter gegebenenfalls wieder zusammengewachsen sind.

Sicherheit der Methode

Die Vasektomie hat einen besonders niedrigen Pearl-Index von 0,1 und zählt damit zu den sichersten Verhütungsmethoden überhaupt. Jedoch tritt die erwünschte Unfruchtbarkeit des Mannes in der Regel erst nach mehreren Monaten vollständig ein, da sich in den oberen Abschnitten der Samenleiter noch Rest-Spermien befinden können. Es benötigt in etwa 15 bis 20 Samenergüsse bis absolut keine Samen mehr zu finden sind.

Fazit: Vorteile, Nachteile und Kosten

Vorteile der Vasektomie

  • Spontaner Geschlechtsverkehr möglich
  • kostengünstig 
  • Man(n) muss sich nicht mehr um die Verhütung kümmern
  • Keine Beeinträchtigung für Lustempfinden, Orgasmus und Ejakulation 
  • kaum chirurgische Komplikationen

Nachteile

  • Kein Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten
  • Mögliche Komplikationen wie beispielsweise Blutergüsse in den ersten Tagen nach der Operation oder chronische Schmerzen im Hodenbereich nach unbestimmter Zeit
  • Potenzielle seelische bzw. psychische Nachwirkungen
  • Die Methode ist endgültig bzw. nur durch eine weitere OP rückgängig zu machen

Kosten einer Sterilisation

In der Regel müssen die Kosten für eine Vasektomie vom Patienten selbst getragen werden. Diese belaufen sind auf rund 400 bis 600 Euro für Vorbereitung, Operation und Nachsorge. Ob nachfolgende Kontrolluntersuchungen zusätzlich berechnet werden, sollte vorab abgeklärt werden. Unter bestimmten Umständen kann eine Vasektomie von der Krankenkasse übernommen werden. Dies ist dann der Fall, wenn man aus medizinischen Gründen keine anderweitigen Verhütungsmittel verwenden kann.

Wichtig: Zweitmeinung und Beratung vor der Entscheidung

Eine Vasektomie ist eine Operation, die einen maßgeblichen und nachhaltigen Einfluss auf den Körper hat. Die Entscheidung sollte also wohlüberlegt sein, da sie nur unter komplexen Bedingungen rückgängig gemacht werden kann. Jedoch ist sie nachweislich mit wenigen Komplikationen behaftet. Vor einer Entscheidung für den Eingriff ist es ratsam, eine unabhängige Meinung einzuholen - und dies nicht nur von medizinischer Seite.

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