Hauptregion der Seite anspringen
Augen

Grauer Star - Symptome und Behandlung

veröffentlicht am 17.02.2023 von Redaktion krankenkasseninfo.de

Augenkrankheit Grauer Star Augenkrankheit Grauer Star(c) Pixabay / CC0
Der Graue Star (Katarakt) gehört zu den häufigsten Alterserkrankungen. Ab einem Alter von 65 steigt der Anteil der Menschen mit dieser tückischen Augenkrankheit rasant an, der bei schweren verläufen sogar zur Erblindung führen kann. 
 

2023-02-17T14:39:00+00:00
Werbung

Grauer Star oder Katarakt ist eine Erkrankung des Auges, bei der das Sehvermögen der Betroffenen kontinuiertlich oder in Schüben abnimmt. Dies ist in der Regel ein eher schleichender Prozess, welcher vollkommen schmerzfrei vonstattengeht und daher oft spät erkannt wird.

Symptome und Arten des Grauen Star

Linsentrübung bei Katarakt (Grauer Star) Linsentrübung bei Katarakt (Grauer Star)(c) getty Images / Zarina Lukash
Menschen, die an Grauem Star erkranken, leiden unter einer zunehmend verschwommenen Sicht durch die Betroffenheit der Augenlinse (Linsentrübung). Dabei wird dieses Symptom als eine Art von verschwommen Sehen, ähnlich wie bei Nebel oder durch einen Schleier blicken, wahrgenommen. Formen und Farben sind für das Auge immer schwerer zu erkennen. Das liegt daran, dass die Linse in unserem Auge, durch die Katarakt, nicht mehr fähig ist die Tiefenschärfe korrekt einzustellen - ähnlich also wie bei einer Fotokamera. Der Katarakt betrifft meist beide Augen, jedoch kann die Erkrankung innerhalb der Linsen unterschiedlich schnell voranschreiten.

Medizinisch werden drei verschiedene Formen von Grauem Star unterschieden:

  • Rindenkatarakt: Bei dieser Form des Grauen Stars entsteht die Trübung der äußeren Schale der Linse. Diese Art des Kataraktes hemmt nicht nur die Sehschärfe, sondern führt auch zu einer erhöhten Blendungsempfindlichkeit.
  • Hinterer subkapsulärer Grauer Star: Diese Variante von Grauem Star tritt häufiger bei jungen Menschen auf und schreitet rasch voran. Die Trübung der Linse beginnt hier auf deren Rückseite.
  • Kernkatarakt: Diese Art des Grauen Stars schränkt die Fern- als die Kurzsicht ein. Dabei ist das Innere der Augenlinse betroffen. Diese Form beeinträchtigt das Sehvermögen manchmal auch nur leicht, wobei diese Augenerkrankung meist nur langsam voranschreitet.

typisches symprom bei Grauem Star: verschwommene Sicht typisches symprom bei Grauem Star: verschwommene Sicht(c) Pixabay / CC0
Neben Kurzsichtigkeit kommt es bei Grauem Star häufig auch zu einer geminderten Nachtsicht und einer gesteigerten Lichtempfindlichkeit. Dies können große Risikofaktoren beim Autofahren beziehungsweise im Straßenverkehr sein. Bei der Trübung der Linse wird auch das räumliche Sehen eingeschränkt. All diese Symptome können aber durch einen operativen Eingriff behoben werden.

Ursachen und Verbreitung der Krankheit

Die häufigste Ursache für einen Grauen Star ist die Linsenalterung, welche meist durch eine entsprechende Operation behandelt werden muss. Dies ist ein natürlicher Prozess, der bei jedem unterschiedlich schnell voranschreitet. Sie kann schon ab dem 30. Lebensjahr auftreten,  kommt aber deutlich häufiger bei Menschen zwischen dem 65. und 75. Lebensjahr vor. Auch bei Kindern tritt der Einseitige Graue Star im Vergleich zu anderen Altersklassen vergleichsweise häufig auf.

Als begünstigende Auslöser des Grauen Star gelten eine Reihe von Erkrankungen, unter anderem    

  • Diabetes: Hohe Blutzuckerwerte und/oder Schwankungen
  • Medikamente: z.B. Kortison
  • Chemo oder Bestrahlungstherapie
  • Speichererkrankungen
  • Alkoholismus
  • Verengung der Halsschlagader
  • Hohe Kurz- oder Weitsichtigkeit
  • Traumata, die das Auge direkt betreffen

Behandlung von Grauem Star

Behandlung des Grauen Star beim Augenarzt Behandlung des Grauen Star beim Augenarzt(c) getty Images / Seb_Ra
Grauer Star als Augenerkrankung lässt sich nicht durch Medikamente behandeln. Einige Symptome können mittel- bis langfristig aber mit einer Brille oder Kontaktlinsen behandelt werden. Dies ist jedoch nicht die Regel. In jedem Fall ist die Diagnose durch einen Augenarzt vornehmen zu lassen. Eine Operation gilt für Katarakt-Patienten derzeit als einzige wirksame Behandlung diese Leidens. Die Katarakt-OP ist sowohl ein risikoarmer als auch unkomplizierter Eingriff und damit ein Standardverfahren in Deutschland.

Bei einem Operation des Grauen Star wird die Augenlinse durch eine Kunstlinse ersetzt – dieser Vorgang wird als Phakoemulsifikation bezeichnet. Bei manchen Augenärzten gibt es die alternative Möglichkeit die Katarakt mittels eines Lasers behandeln zu lassen. Die Operationen sind generell ambulant und Betroffene können sich einige Stunden später abholen lassen. Ob und wann eine Operation angemessen ist hängt davon ab wie stark der Betroffene durch die Krankheit im Alltag beeinträchtigt ist und muss durch einen Facharzt für Augenheilkunde abgeklärt werden.

Für welche Kunstlinse zahlt die Kasse?

Die Kosten für eine Operation werden von der Krankenversicherung in der Regel übernommen. Bei den eingesetzten Kunstlinsen gibt es jedoch verschiedene Modelle mit großen Preisunterschieden. Die Monofokallinse gilt gegenüber der Multifokallinse (Intraokularlinse), die umstrittener Weise als "Premiumlinse" bezeichnet wird, als sicherer und wird darum bei der Behandlung eher verwendet und auch von der Krankenversicherung bezahlt. Laseroperationen oder die Kosten der Multifokallinse werden meist nicht abgedeckt und müssen von Patienten selbst übernommen werden. Viele Kunstlinsen haben den Vorteil, dass diese sogar extra einen UV- oder Blau-Filter enthalten, den man sonst nur von Sonnenbrillen kennt.

 

Weiterführende Artikel:
  • Patientenverfügung – damit der eigene Wille im Ernstfall zählt
    Eine Patientenverfügung ist relevant, wenn Menschen infolge von Krankheit oder Unfall nicht mehr in der Lage sind, Aussagen zur gewünschten Behandlung oder sonstigen medizinischen Maßnahmen zu machen. Existiert ein solches Dokument, geschehen die nächsten Schritte idealerweise im Sinne des Betroffenen.
  • Nicht nur im Alter wichtig: die Vorsorgevollmacht
    Eine Vorsorgevollmacht wird immer dann notwendig, wenn ein Mensch nicht mehr in der Lage ist, selbstständige Entscheidungen zu treffen. Eine in der Vollmacht benannte Person regelt dann die Angelegenheiten des Vollmachtgebers.
  • Brille auf Rezept - Wann zahlt die Krankenkasse?
    Buddy Holly war ein Exot wegen einer Schwäche der Augen - doch heute läge er voll im Trend: Brillenträger sind Mainstream. Und auch die 'Brille auf Rezept' gibt es wieder.
  • Schluss mit Brille: Übernimmt die Krankenkasse Augenlaser-Behandlungen?
    Beschlagene Brillengläser gehören in manchen Jahreszeiten zum Alltag. Ob im Supermarkt, Bus oder Bahn - Brillenträger mit Atemmaske haben so ihre liebe Müh mit Scheibenblindheit. Als Ausweg bieten sich Kontaktlinsen an - oder das kostenintensivere Augenlasern.
  • Midlife-Crisis: Wettlauf gegen die Zeit?
    Das bekannte Klischee ist eine reale Angst vieler Frauen: Der eigene Partner ist plötzlich unzufrieden mit seinem Leben und sucht drastische Veränderungen: Beruflich und persönlich, und oft in ganzer Bandbreite von spirituell bis sexuell. Wenn die „Midlife-Crisis“ an die Tür klopft, gehen nicht nur Ehen oder Familien zu Bruch.

 

 

Bewerten Sie uns 4,8 / 5
https://www.krankenkasseninfo.de

14208 Besucher haben in den letzten 12 Monaten eine Bewertung abgegeben.