Atemtherapie - Physiotherapie für Lunge und Bronchien
Eine falsche Atmung kann negative Konsequenzen für unseren Körper haben. Von Kraftlosigkeit und Konzentrationsstörungen über Schmerzen und Verspannungen bis hin zu Atemnot. Bei Patienten, die an Atemwegserkrankungen leiden, ist die Atmung oftmals bereits eingeschränkt, was zu Komplikationen führen kann und eine Heilung erschwert. Hinzu kommen unter Umständen erlernte Fehlkonditionierungen in der Atmung, welche zusätzlich zu Belastungen führen. Eine Atemtherapie kann zur Behandlung bei derartigen Atemproblemen eingesetzt werden - beispielsweise mit dem Ziel, das Einatmen weniger beschwerlich erscheinen zu lassen oder Schmerzen beim Atmen zu lindern.
Die Atmung ist eine der wenigen vegetativen Prozesse in unserem Organismus, die wir aktiv durch Übung beeinflussen können. Durch regelmäßiges Üben können gesunde Menschen ihr volles Lungenpotenzial mit einem Maximalvolumen von sechs Litern Luft wieder erlangen.
Aber auch Erkrankte profitieren von Verbesserungen des Atems, wie sie durch eine Atemtherapie erlangt werden können. Nach erfolgreicher Atemtherapie werden die Zellen wieder besser mit Sauerstoff versorgt, was sich positiv auf die Widerstandsfähigkeit und alle Heilungsprozesse auswirkt. Außer dem kann der Blutdruck gesenkt und der Stoffwechsel erhöht werden, wodurch dem Körper mehr Energie zur Verfügung gestellt und Fett verbrannt wird.
Atemgymnastik als Therapie
Die Atemgymnastik ist eine Form der Physiotherapie. Dabei werden bestimmte Atemtechniken, aber auch Husten-, und Inhalationstechniken erlernt. Weiterhin gehören spezielle Entspannungs- und Dehnübungen für die Atemmuskulatur zum Programm.
Patienten mit Krankheiten wie Asthma oder COPD, wo das Leiden darauf basiert, dass die Bronchien in der Lunge verschleimt sind, lernt der Patient bei der Atemphysiotherapie Techniken, um dieses Sekret korrekt abhusten zu können. Das Atmen wird dadurch erleichtert, die Atemmuskulatur entspannt sich und die Beweglichkeit der Lunge wird erhöht, was zu einer gesünderen Atembewegung führen kann. Bei der Atemgymnastik werden sowohl Atem-, Husten-, Inhalationstechniken als auch Atementspannungs- und Dehnübungen erlernt. Um für die Arbeit am Atem qualifiziert zu sein, müssen Physiotherapeuten eine gesonderte Weiterbildung absolvieren.
Anwendung der Atemtherapie
Die Atemtherapie kommt bei allen Erkrankungen zum Einsatz, welche die so genannte AHA-Regel erfüllen. Dazu zählen Krankheiten mit Auswurf, Husten oder Atemnot) Die erlernten Atemtechniken helfen dem Patienten den Brustkorb so zu entspannen, dass das Atmen trotz der Erkrankungen leichter fällt.
- Asthma
- Lungenentzündung
- Lungenfibrose
- Zystische Fibrose
- Lähmungserkrankungen
- Chronische obstruktive Bronchitis COPD
- Operationen oder Traumata am Brustbereich
- Long Covid
- nach längerer Beatmungsdauer
Verschreibung und Kostenerstattung
Die Atemtherapie gibt es nur mit einer Verordnung durch den Lungenfachspezialisten oder Hausarzt. Die Therapie wird nur bei Asthma und COPD von der gesetzlichen Krankenkasse (GKV) übernommen. Die Behandlung ist auf sechs Sitzungen angesetzt, kann jedoch jederzeit verlängert werden. Außerdem besteht die Möglichkeit sich von einem Spezialisten einen Trainingsplan für die Atemwege und Muskulatur erstellen zu lassen, um Zuhause für sich trainieren zu können. Diese entspannenden Atemübungen können dem Vorgang des Atmens sehr förderlich sein und ermöglichen die Atemarbeit im trauten Heim, ohne dafür vor die Tür gehen zu müssen.
Atemtherapie, aber wo?
Atemtherapeutische Schulungen gibt es nicht an jeder Ecke. Sie werden in der Regel von Rehakliniken für Lungenpatienten, Lungensportgruppen und Atemtherapeuten, die mit ihrer Praxis extra darauf spezialisiert sind, angeboten.
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Rückenschule - wichtige Prävention und wirksame Therapie
Sollen chronische Rückenschmerzen wirksam therapiert werden, kommt es vor allem auch auf eine Veränderung des Verhaltens an. Hier setzt das erfolgreiche Konzept der Rückenschule an.