Knochendichtemessung - Osteoporose rechtzeitig erkennen
Die Knochendichte ist ein wichtiger Indikator für den Zustand unseres inneren Stütz- und Bewegungsapparates. In jüngeren Jahren nimmt sie beständig zu und erreicht ihren höchsten Wert bei Mädchen circa mit dem 15. und bei Jungen mit dem 20. Lebensjahr. Ab dreißig beginnt die Knochendichte dann langsam wieder abzunehmen.
Durch den so genannten Knochenabbau verlieren Männer und Frauen im Jahr bis zu 0,5 Prozent ihrer Knochenmasse. Beschleunigt wird der fortschreitende Knochenmasseverlust bei Frauen zusätzlich durch die Menopause. Diese sorgt für einen Rückgang des Östrogenspiegels. Das weibliche Geschlechtshormon verlangsamt den für den Kanochendichteschwund verantwortlichen Abbauprozess. Kommt es zu den Wechseljahren, gerät dieser "Bremsmechanismus" aus den Fugen. Neben den Alterungsprozessen können aber auch bestimmte Krankheiten zu einem Knochendichte- und Knochenmasseverlust führen. Dazu zählen etwa:
- Rheumatoide Arthiritis (entzündliche Gelenkerkrankung)
- Morbus Bechterew (entzündliche rheumatische Erkrankung der Wirbelsäule)
- Systemischer Lupus erythematodes (Autoimmunerkrankung)
- Hormonstörungen
- Schilddrüsenüberfunktion
- Erhöhter Coritsonspiegel
Durch eine geringere Knochendichte erhöht sich das Risiko von Knochenbrüchen. Ist der Knochen porös, können schon leichte oder falsche Belastungen bereits zu Knochenbrüchen, den sogenannten Fragilitätsfrakturen, führen. Die häufigste Ursache für einen Bruch sind bei porösen Knochen im Alter allerdings Stürze im Alltag.
Messung der Mineralsalzgehaltes der Knochen
Einteilung Osteoporose vs Osteopenie anhand der T-Werte
Die ermittelte Knochendichte kann zu einer Osteoporose-Diagnose führen, jedoch nicht immer zuverlässige Aussagen über eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für Knochenbrüche liefern. Das Risiko für einen Bruch hängt neben dem allgemeinen Gesundheitszustand und der eigenen Risikobereitschaft noch von vielen weiteren Faktoren ab.
Ursachen und Krankheitsbild
Unterschreitet die Dichte der Knochen einen bestimmten Wert, führt das fast unweigerlich zum Krankheitsbild Osteoporose. Der sogenannte Knochenschwund führt dazu, dass die Knochen porös werden und leichter brechen. Durch die geringere Knochendichte wird Osteoporose mit zunehmendem Alter wahrscheinlicher. Frauen sind hierbei deutlich häufiger betroffen als Männer. Die Krankheit tritt oft erst in Erscheinung, wenn Betroffene einen Bruch erlitten haben. Als Vorstufe der Osteoporose gilt die Osteopenie.
Mikroskopische Aufnahmen eines gesunden und porösen Knochens
Diagnose Osteoporose und Symptome
Alltagssturz mit Knochenbruch(c) getty Images / Toa55
Osteoporose wird häufig zufällig festgestellt. Ein Knochenbruch durch einen Sturz aus niedriger Höhe kann ebenso ein Anzeichen sein wie der Befund eines Wirbelkörperbruchs durch eine Röntgenaufnahme. Eine genaue Diagnose bekommt man durch die Knochendichtemessung beispielsweise mithilfe des DXA Verfahrens.
Behandlung von Osteoporose
Um das weitere Fortschreiten des Knochenmasseverlusts zu verlangsamen, helfen aktive Bewegung und eine medikamentöse Behandlung mit Bisphosphonaten. Meist werden die Medikamente über einen Zeitraum von mehreren Jahren verschrieben. Für die Aktivierung der Rückenmuskulatur kann eine so genannte Rückenorthese eingesetzt werden. Sie wirkt einem gekrümmten Gang und Kurzatmigkeit entgegen. Zur Behandlung von Wirbelkörperbrüchen wird zur Stabilisierung oft Knochenzement in die betroffenen Knochen gespritzt ( Kyphoplastie ). Diese Operation ist allerdings nicht risikofrei und kann unter Umständen zu Komplikationen führen.
Wie kann man sich vor Knochenmasseverlust schützen?
Es gibt viele Möglichkeiten seine Knochen zu stärken und dafür zu sorgen, dass sie bis ins hohe Alter stabil bleiben. Da gilt sowohl für die Vorbeugung einer möglichen Osteoporose als auch wenn man bereits davon betroffen ist und eine Diagnose vorliegt. Nachteilig auf den Gesundheitszustand ist es, wenn Betroffene aus Angst vor einem Sturz ihre Bewegungen im Alltag vermeiden. Verminderte Bewegung kann den Fortschritt des Knochenmasseverlusts fördern.
- fördert den Knochenaufbau
- stärkt schützende Muskulatur
- fördert den Gleichgewichtssinn und senkt das Sturzrisiko
- kein Zigarettenkonsum, wenig Alkohol
- Ausgewogene und vitaminreiche Ernährung
- Vermeidung von Kalziumarmut und Vitaminmangel
Früherkennung und Kassenleistung
Die Knochendichtemessung wird von einigen Ärzten präventiv als individuelle Gesundheitsleistung (IgeL) angeboten. Das kann Bewusstheit über eine mögliche Erkrankung an Osteoporose geben. Betroffene können dann umsichtiger agieren und sich so vor Knochenbrüchen schützen. In dem Fall übernehmen gesetzliche Krankenkassen die Kosten, wenn die Knochendichtemessung medizinisch begründet ist. Bei einer ärztlich diagnostizierten Osteoporose bezahlen gesetzliche Krankenkassen eine Messung mithilfe des DXA-Verfahrens alle 5 Jahre.