Alle Jahre wieder Heuschnupfen - wie man den Frühling trotzdem gut übersteht
Welche Symptome typisch sind und was man gegen sie unternehmen kannPollenkalender: Was fliegt wann?
Als erstes im Jahr sind vor allem Hasel und Erle dran: Deren Blüte setzt für gewöhnlich bereits im Februar ein. Auch Pappel, Weide, Birke und Esche schicken ihre Pollen relativ früh auf die Reise, und zwar im Laufe des März. Während der Pollenflug der Pappel und Hasel im April beendet ist, reicht der der Weide und Esche bis in den Mai hinein. Im Falle der Birke ist sogar noch der Juni betroffen.
Wer allergisch auf den Blütenstaub von Gräsern reagiert, hat zwar etwas mehr vom Frühling, ist dafür aber bis zum Spätsommer mit Naseschnauben und Co. beschäftigt. Denn Gräser blühen je nach Art von Ende April bis Ende September. Eine wesentliche Rolle spielt der Klimawandel: So sorgen milde Winter dafür, dass beispielsweise die Blüte der Hasel manchmal bereits im Dezember des Vorjahres einsetzt. Hilfreich für einen Alltag ohne lästige Symptome können auch sogenannte Pollenflugvorhersagen sein, die wie Wettervorhersagen funktionieren und online abgefragt werden können.
Welche Symptome zeigen sich bei Pollenallergie?
Eine Pollenallergie, umgangssprachlich als Heuschnupfen bezeichnet, ist vermutlich angeboren. Sie muss allerdings nicht ausbrechen. Ob sich die Allergie tatsächlich irgendwann bemerkbar macht, hängt zum Beispiel davon ab, ob bestimmte Krankheiten vorliegen oder wie intensiv man gewissen Umweltfaktoren ausgesetzt ist. Besonders relevant sind hier Luftschadstoffe wie Zigarettenrauch oder Ozon. Diese können die Schleimhaut der Atemwege schädigen und Menschen damit anfälliger für die Allergie machen. Darüber hinaus können psychische Probleme einen Ausbruch begünstigen.
Die mit der Luft transportierten Pollen setzen sich auf der Schleimhaut von Nase und Augen ab. Wer allergisch ist, bekommt dieses eigentlich harmlose Absetzen zu spüren: Das Immunsystem bewertet die Pollen als Gefahr und reagiert, indem es seine Abwehrkräfte mobilisiert. Dadurch kommt es zur Ausschüttung von Entzündungsbotenstoffen, darunter Histamin. Dieses verursacht neben Juckreiz eine Erweiterung der Blutgefäße, eine Verengung der Atemwege, das Anschwellen von Hautgewebe und Flüssigkeitsabsonderungen.
Typische Symptome einer Pollenallergie sind eine juckende, laufende oder verstopfte Nase, gerötete, brennende oder tränende Augen und manchmal auch eine geschwollene Nasenschleimhaut sowie ein Anschwellen der Augenlider.
Unterscheidung von anderen Allergien
Es gibt viele Arten von Allergien und so kann es manchmal schwierig sein, die Ursache für eine allergische Reaktion herauszufinden. Ein paar Symptome können die Pollen allerdings als Verursacher eingrenzen. Zeigen sich die Allergiesymptome nur in bestimmten Monaten und werden geringer oder fallen ganz weg, wenn es eine längere Zeit regnet, handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um Heuschnupfen.
Allergische Reaktionen auf einige Nahrungsmittel in der Zeit des Pollenflug oder ganzjährig können zum einen auf eine separate Nahrungsmittelallergie, zum anderen aber auch auf eine sogenannte Kreuzallergie hindeuten. Kreuzallergien können auftreten, wenn die Allergene bestimmter Nahrungsmittel denen der Pollen, gegen die man allergisch ist, ähneln. Wer zum Beispiel auf die Pollen von Frühblühern (Hasel und Co.) allergisch reagiert, hat möglicherweise auch Probleme beim Genuss von Haselnüssen sowie Kern- und Steinobst. Andere Auslöser für Allergien sind vor allem Tierhaare, Sporen von Schimmelpilzen, Hausmilbenstaub und Nahrungsmittel.
Wie wird Heuschnupfen diagnostiziert?
Nicht immer sind die Symptome so schlimm, dass ein Gang zum Arzt nötig ist. Spätestens, wenn man aber vor lauter Schnauben und Jucken kaum noch seinen Alltag bewältigen kann, wird es höchste Zeit für einen Arztbesuch. Der übliche Test zur Überprüfung eines Allergieverdachts ist der Pricktest. Seine Anwendung ist sinnvoll, wenn der Verdacht auf eine Allergie des Soforttyps besteht. Von „Soforttyp“ spricht man bei einer innerhalb weniger Sekunden oder Minuten eintretenden Reaktion nach Kontakt mit dem verdächtigen Allergen. Beim Pricktest werden unterschiedliche allergenhaltige Lösungen auf die Haut (meistens auf den Unterarm) geträufelt. Anschließend ritzt der Arzt die Haut an der betreffenden Stelle leicht ein oder piekt sie, wodurch die Lösungen mit den Abwehrzellen der Haut in Berührung kommen. Kommt es an einer dieser Stellen zur Hautrötung und zur Quaddelbildung – manchmal begleitet von Juckreiz –, kann das betreffende Allergen benannt werden. Der übliche Pricktest, der ambulant von Hautärzten oder Allergologen durchgeführt wird, umfasst 15 bis 20 unterschiedliche allergenhaltige Lösungen.
Therapien und Medikamente - Wie lassen sich Symptome verringern?
Die simpelste Möglichkeit, die Allergie einzudämmen, ist, die auslösenden einfach Allergene zu meiden. Doch wer möchte die warmen Tage schon gerne ganztägig in seiner Wohnung bei geschlossenen Fenstern verbringen?
Linderung versprechen diverse Medikamente: Herkömmliche Mittel sind Antihistaminika, die örtlich (Nasenspray, Augentropfen) oder innerlich (Tropfen, Tabletten, Injektion…) eingenommen werden können, und kortisonhaltige Nasensprays. Diese haben allerdings gewisse Nebenwirkungen: So machen Erstere beispielsweise häufig müde oder verursachen Magen-Darm-Beschwerden. Zu Nasenbluten oder einer Austrocknung der Nasenschleimhaut kann es kommen, wenn kortisonhaltige Nasensprays zu lange oder intensiv benutzt werden. Mittlerweile gibt es aber auch Präparate, die ohne derartige Nebenwirkungen auskommen.
Hyposensibilisierung - Welche Krankenkasse zahlt diese Therapie?
Eine Möglichkeit, die Allergie ganz loszuwerden oder sie zumindest stark einzudämmen, ist die Hyposensibilisierung. Hierbei werden dem Betroffenen Schritt für Schritt geringe Mengen des Allergens via Tablette oder Tropfen beziehungsweise Spritze verabreicht. Dies soll dazu dienen, das Immunsystem umzugewöhnen. Das Ziel ist letztlich, dass dieses die Allergene nicht mehr als solche wahrnimmt und daher auch keine Schutzmaßnahmen einleitet beziehungsweise dies nur noch in abgeschwächter Form tut. Zwar gilt die Methode als sehr effektiv, da die Therapie aber drei Jahre dauert, brechen Patienten sie häufig ab. Zudem kann sie nicht angewendet werden, wenn der Betroffene auf viele Stoffe allergisch reagiert oder schwer krank ist.
Einige gesetzliche Krankenkassen übernehmen die Kosten für eine Hyposensibilisierung. Dazu gehört die Techniker Krankenkasse oder die BKK VBU.
Techniker Krankenkasse
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