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Alternativmedizin

Eigenbluttherapie - Kick für die Körperabwehr

Was ist dran an diesem seit Jahrtausenden bekannten Naturheilverfahren?
veröffentlicht am 05.01.2022 von Redaktion krankenkasseninfo.de

EigenbluttherapieEigenbluttherapie(c) Fotolia.de / pixelstore
Die Eigenbluttherapie ist ein alternativmedizinisches Verfahren und soll die Eigenregulation des Körpers anregen. Helfen soll sie unter anderem bei Allergien, chronischen Infekten, Asthma, Migräne, Hauterkrankungen und Durchblutungsstörungen.

2022-01-05T08:17:00+00:00
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Wie wirkt die Eigenbluttherapie?

Behandlungen mirt Eigenblut als Naturheiltherapie Behandlungen mirt Eigenblut als Naturheiltherapie(c) Katzensteiner / Pixelio.de
Eine medizinische Behandlung mit Eigenblut wird von Heilpraktikern oder Ärzten durchgeführt und gehört zu den alternativmedizinischen Heilverfahren. Für Eigenblutbehandlungen gibt es verschiedene Verfahren. Charakteristisch für alle ist, dass dem Patienten eine kleine Menge Blut entnommen und später wieder zugeführt wird. 0,5 bis 2 Milliliter Blut sollen genügen, um eine positive Wirkung zu erzielen.

Durch den Aufenthalt des entnommenen Bluts außerhalb des Körpers und gegebenenfalls auch durch dessen homöopathische Behandlung ändert sich das Eigenblut. Zudem enthält es Informationen über durchlebte Erkrankungen. Wird es nun wieder dem Körper zugeführt, nimmt dieser es als Fremdsubstanz wahr und das Immunsystem geht in Abwehrstellung. Ziel der Therapie ist es also, das Immunsystem durch Aktivierung zu stärken und die selbstregulierenden Funktionen des Körpers anzuregen.

Formen und Methoden der Eigenbluttherapie

Das Eigenblut wird üblicherweise aus der Armvene oder der Fingerspitze in Form von Kapillarblut entnommen. Die unterschiedlichen Therapieformen werden in drei Hauptarten unterteilt:

  • Behandlung mit unverändertem Eigenblut

Bei der ersten Variante wird das Blut dem Körper gleich nach der Entnahme durch Injektion in den Gesäßmuskel oder durch Einbringen eines kleinen Blutdepots unter die Haut (langsame Verteilung) wieder zugeführt.

  • Behandlung mit aufbereitetem Eigenblut

Bei der Behandlung mit aufbereitetem Eigenblut wird das Blut nach der Entnahme verändert. Dafür wird zunächst nur eine kleine Blutmenge entnommen, nach und nach wird die Menge in einzelnen Sitzungen bis zu 1 Milliliter gesteigert. Welches homöopathische Mittel bei der Aufbereitung zum Einsatz kommt, hängt vom gesundheitlichen Problem des Patienten und der allgemeinen gesundheitlichen Ausgangslage ab.

  • Eigenblutnosode - Behandlung mit potenziertem Eigenblut

Bei derdritten Variante kommt eine sogenannte Eigenblutnosode zum Einsatz. Bei der Nosode handelt es sich um ein homöopathisch aufbereitetes Präparat. Ein Tropfen Kapillarblut wird aus der Fingerspitze entnommen und potenziert. Nach festgelegten Vorschriften wird das Blut je nach Art der Behandlung in einem vorgegebenen Verhältnis (zum Beispiel im Verhältnis 1:100) mit Alkohol verdünnt und geschüttelt. Die Potenzen werden in einem zuvor festgelegten Zeitraum regelmäßig eingenommen.
Da die Eigenblutnosode oral aufgenommen wird, ist sie vor allem für Menschen mit Angst vor Spritzen geeignet.

Neben diesen drei Methoden gibt es viele weitere Behandlungsformen mit Eigenblut, beispielsweise solche mit defibriniertem oder mit Sauerstoff beziehungsweise Ozon angereichertem Eigenblut.

Da der Körper das wieder eingesetzte Blut als fremd wahrnimmt, kann es im Zuge von Abwehrreaktionen zu Entzündungen kommen. Die Folgen können Rötung und Überwärmung an der Inrektionsstelle, aber auch eine erhöhte Körpertemperatur sein.

Geschichte der Behandlung mit Eigenblut

Naturmedizin im alten China Naturmedizin im alten China(c) S.Flint / pixelio.de
Die Wurzeln der Eigenbluttherapie reichen zurück bis ins alte China vor unserer Zeitrechung. So lassen sich bereits in altchinesischen Quellen aus dem Jahr 300 vor Christus Hinweise auf Heilanwendungen mit Blut finden. Als Begründer der neuzeitlichen Eigenbluttherapie gelten die beiden schwedisch-amerikanischen Ärzte Elfstrom und Grafstrom, die 1898 zum ersten Mal  Eigenblut gegen Infektionen einsetzten. Der Durchbruch in Europa um 1905 ist mit dem Namen des deutschen Mediziners August Bier verbunden. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts bis zum Ende der fünfziger Jahre gehörte die Therapie mit Eigenblutbehandlung zu den gebräuchlichen medizinischen Methoden. Mit dem Siegeszug der Antibiotika wurden die Eigenblutbehandlungen nach und nach verdrängt.    

Kosten der Eigenbluttherapie

Eine Sitzung Eigenblut-Therapie kostet zwischen 15 und 25 Euro. Wenn das entnommene Blut zusätzlich aufbereitet wird, können die Preise zwischen 50 und maximal 100 Euro pro Sitzung liegen. Insgesamt müssen für eine Eigenblut-Kur mitmehreren Sitzungen also Kosten von mehreren Hundert Euro eingepalnt werden.

Erstattung durch die Krankenkasse?

Erstattung / Kostenübernahme durch die Krankenkasse Erstattung / Kostenübernahme durch die Krankenkasse(c) Fotolia.de / Setareh
Die Eigenblutbehandlung ist im Hufelandverzeichnis der erstattungsfähigen naturheilkundlichen Leistungen aufgeführt. Dieses ist allerdings für die GKV nicht maßgeblich. In der gesetzlichen Krankenversicherung ist Eigenbluttherapie von den regulären Kassenleistungen ausgeschlossen. Es handelt sich also um eine so genannte IGeL-Leistung, die aus eigener Tasche gegen Rechnung zu bezahlen ist.

Einige gesetzliche Kassen bieten im Rahmen des Gesundheitskontos einen Betrag für frei verfügbare Gesundheitleistungen, der auch für naturheilkundliche Behandlungen ausgegeben werden kann.

Die BKK ProVita bietet im Rahmen ihres Bonusprogramms BKK BonusPlus einen jährlichen Zuschuss von bis zu 250 € für alle Leistungen im Hufeland-Verzeichnis der Besonderen Therapieeinrichtungen, unter anderem auch Eigenbluttherapie.  

Privat Krankenversicherte können sich die Kosten erstatten lassen, sofern alternativmedizinische Behandlungsmethoden in ihrem Vertrag als Leistung festgelegt sind.

 

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