Hauptregion der Seite anspringen
Kuren

Mutter-Kind-Kur: Aktive Auszeit für die Gesundheit

Eine Mutter berichtet von ihrer ersten Kurerfahrung mit Kind
veröffentlicht am 24.01.2022 von Redaktion krankenkasseninfo.de

Mutter-Kind-Kuren oder Vater-Kind-Kuren sind gesetzliche Leistungen der KrankenkassenMutter-Kind-Kuren oder Vater-Kind-Kuren sind gesetzliche Leistungen der Krankenkassen(c) Margit Völtz / pixelio.de
Rund 50.000 Mütter pro Jahr machen in Deutschland eine Kur in einer spezialisierten Klinik zusammen mit ihrem Nachwuchs. Bei entsprechenden Voraussetzungen wird das von den Krankenkassen bezahlt. Marina Vogel (37) ist IT-Expertin, zweifache Mutter und lebt in Sachsen-Anhalt und ist versichert bei der AOK. Im Interview berichtet sie von ihren guten Erfahrungen bei ihrer ersten Mutter-Kind-Kur. 

2022-01-24T13:20:00+00:00
Werbung

Wie ist Ihre berufliche und familiäre Situation und was war der konkrete Anlass für eine Kur?

Ich bin glücklich verheiratet, habe zwei Söhne und arbeite in Teilzeit mit 24 Stunden in der Woche, wobei bei mir noch eine Reisetätigkeit als Besonderheit hinzukommt. Ich bin also genau drei Tage in der Woche unterwegs. Mein älteres Kind ist letztes Jahr eingeschult worden und ich fühlte mich in letzter Zeit insgesamt zwischen Familie Haushalt und Arbeit gestresst, so dass meine Hausärztin vorgeschlagen hatte, dass ich eine Mutter-Kind-Kur machen soll.

Wie lief die Antragstellung für die Mutter-Kind-Kur bei der AOK ab?

Ich bin bei der AOK Sachsen-Anhalt versichert. Nachdem meine Hausärztin den Vorschlag gemacht hatte, habe ich die Krankenkasse angerufen habe den Sachverhalt beschrieben. Daraufhin wurden mir die Unterlagen für den Antrag sehr komfortabel, weil schon als Formular vorausgefüllt, zugesendet, so dass ich damit nur zu meiner Ärztin gehen musste und das dort habe ausfüllen lassen. Ich hatte dann noch einen Selbstauskunft-Fragebogen zu beantworten, außer dem noch für mich und jedes Kind einen Erfassungsbogen zum Versicherungsstatus. Als Option gab es noch die Möglichkeit, für die begleitenden Kinder je einen ärztlichen Fragebogen in Selbstauskunft auszufüllen. Das kam für mich aber nicht in Frage, weil ich für meine Kinder keine Behandlungen während der Kur wünschte. All das habe ich zusammen dann persönlich in der Geschäftsstelle der AOK abgegeben und innerhalb von einer Woche gab es bereits die Zusage für die Mutter-Kind-Kur.

An welchem Ort fand die Mutter-Kind-Kur statt und war es auch Ihr Wunschort?

In dem Bewilligungsschreiben der Krankenkasse wurde mir die Klinik für die Kur mitgeteilt. Ich selbst hatte in meinem Antrag aber keinen eigenen Wunsch angegeben. Das wäre im Vorfeld aber auf jeden Fall möglich gewesen, eine Wunschklinik zu nennen und auch zu bekommen, wenn die Kasse einen Vertrag mit dieser Klinik hat. Meine konkrete Kureinrichtung hat sich dann mit mir in Verbindung gesetzt, um den genauen Zeitraum persönlich abzustimmen. Mit dem Kurort Braunlage im Harz war ich zufrieden, denn das bedeutete kurze Wege für Anreise oder Besuch.

Wie lang dauerte die Kur und wie haben Sie die Zeit erlebt?

Die Kur dauerte drei Wochen. Ich hatte nur das jüngere Kind mitgenommen, weil ich den älteren Sohn nicht aus der Schule herausnehmen wollte. Aber ich hatte auch für mich selbst entschieden, dass, wenn ich beide Kinder mitnehmen würde, mein Kurerfolg wohl gefährdet wäre und ich glaube es war die richtige Entscheidung. Die Kur selbst habe ich durchaus als Erholung erlebt. Es wurde dort aber auch viel Sport gemacht, zum Beispiel Bauch-Beine-Po, Nordic Walking oder eine Rückenschule. Sehr erholsam und insgesamt wohltuend war die Rundum-Versorgung. Es wird ja sichergestellt, dass das Zimmer gemacht ist, die Mahlzeiten da stehen und das Kind im Haus betreut wird. Ich musste mich also nicht wie sonst um den Alltag kümmern, sondern konnte die Zeit wirklich für mich nutzen.

Die Anzahl der Väter, die eine Vater-Kind-Kur in Anspruch nehmen, wächst beständig. Haben Sie am Kurort auch Väter mit Kindern erleben können?

Ich war in einer Einrichtung ausschließlich für Mütter, hatte das selbst aber nicht ausdrücklich so gewünscht. In den Antragsunterlagen kann man das aber so ankreuzen. Wir waren in einem kleinen Kurheim untergebracht, das mit  25 Frauen und vielleicht 35 bis 40 Kindern jahreszeitlich bedingt auch nicht voll belegt war. Das alles habe ich als sehr angenehm empfunden und würde mir das bei der nächsten Kur vielleicht sogar explizit so wünschen. 

Wie wird nach der Kur der medizinische Erfolg festgestellt und ausgewertet?

Nach der Kur bekam ich einen Entlassungsbericht. Auch die Ärztin erhielt ein paar Wochen nach der Kur einen ausführlichen Bericht. Auf Basis dieses Berichtes gehe ich dann hin und spreche mit meiner Hausärztin ab, wie wir weitermachen, ob mit Sport oder vielleicht mit etwas anderem.

Würden Sie eine Kur weiterempfehlen?

Es war meine erste Mutter-Kind-Kur und ich würde es auf jeden Fall weiterempfehlen. Ich glaube das ist etwas, das jede Frau in meiner Situation, also mit Kindern, Haushalt und Beruf durchaus gebrauchen kann. Ich habe diese Erholungszeit als sehr angenehm empfunden, auch der Austausch mit den anderen Frauen hat mir sehr geholfen. Zu sehen, dass man nicht alleine ist mit den Problemen und auch mal eine neutrale Meinung dazu zu hören.

 

Weiterführende Artikel:
  • Präventionsreisen: Urlaub mit Kassenzuschuss
    Wer im Job, Studium oder Ausbildung sein Bestes gibt, sehnt sich zu Recht nach Erholungsurlaub fern vom Alltag in einer nichtalltäglichen Umgebung. Viele Menschen verbinden mit dieser Vorstellung mehr als nur passives Relaxen und sind bereit, im Urlaub aktiv etwas für ihre Gesundheit zu tun.
  • Kuren und Reha - was zahlen die Krankenkassen?
    Wenn eine psychische oder körperliche Erkrankung zum Bewältigungsproblem wird, können Kuren und Reha-Maßnahmen eine große Hilfe sein. Um die Bewilligung hierfür von der Krankenkasse zu erhalten, müssen allerdings einige Bedingungen erfüllt sein. Erfahren Sie hier mehr zu diesem Thema.
  • Glückssache Hebamme?
    Für Schwangere und junge Mütter sind Hebammen unersetzlich. Auf die individuelle Versorgung in der Schwangerschaft, die Geburtshilfe sowie die Betreuung während der Zeit des Wochenbetts können viele Mütter nicht verzichten.
  • Bundesrat bestätigt: Krankenkassen bezahlen wieder für ambulante Kuren
    Vorsorgekuren gehören demnächst wieder zu den Pflichtleistungen der gesetzlichen Krankenkassen. Wer vom Hausarzt eine so genannte „Badekur“ verschrieben bekommt, kann ohne größere private Kosten in einem anerkannten Kurort entspannen und sich gegen Krankheit und Erschöpfung wappnen.

 

 

 

Bewerten Sie uns 4,8 / 5
https://www.krankenkasseninfo.de

14201 Besucher haben in den letzten 12 Monaten eine Bewertung abgegeben.