Gesund bleiben - mit den Präventionangeboten der Krankenkassen
Im Verlauf des Lebens kommt es früher oder später fast unweigerlich zu Erkrankungen - millionenfach typischerweise in Form einer der großen Volkskrankheiten. Zu 100 Prozent dagegen gefeit ist wohl kaum jemand, aber es sind vor allem unsere ungünstigen Verhaltensweisen im Alltag, die ihr Entstehen befördern. Durch eine bewusstere und Krankheiten vorbeugende Lebensweise lassen sich Osteoporose, Diabetes, Alzheimer & Co. wirksam begegnen.
- Genuss von Tabak und Alkohol
- ungesunde Ernährung
- Bewegungsmangel
- Stress
- Schlafmangel
- Erhöhte Aussetzung von UV-Licht
- hohe Luftverschmutzung
Die Rolle der Krankenkassen
Präventionskurse und Krankenkassen(c) Fotolia.com / Robert Kneschke
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Wirkungsfelder und Präventionsstufen
Die Paragrafen 20 bis 24 des Fünften Sozialgesetzbuchs bestimmen, Krankheitsursachen zu ermitteln und ihnen präventiv entgegenzuwirken, damit diese gar nicht erst aufkommen. Dies betrifft vor allem weit verbreitete Krankheiten in der Bevölkerung wie Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die aus den Paragrafen abgeleitete Gesundheitsförderung baut dabei auf einer dreistufigen Strategie auf, bestehend aus:
- der Primärprävention (Verhinderung von Krankheiten - z.B. Impfen, Sport, Motivation zu einer gesunden Lebensweise)
- der Sekundärprävention (Maßnahmen der gezielten Früherkennung - z.B. Vorsorgeuntersuchungen und Secreenings)
- der Tertiärprävention (nach Behandlung und Heilung einer akuten Erkrankung - z.B. Reha und Patientenschulungen)
Präventionskurse für die Gesundheit
Nordic Walking bei Präventionsreisen oder im Gesundheitsurlaub(c) Wolfgang Bantz / Pixabay / CC0
- Bereich Bewegung (z.B. Sportkurse, Rückenschule, Fit im Alter, Programme zur Minderung spezieller Risiken durch Bewegungsmangel)
- Bereich Ernährung (z.B. Ernährungsberatung, Kochkurse)
- Bereich Stressbewältigung ( z.B. Entspannungstechniken wie autogenes Training und Yoga, Kurse für besseren Schlaf, Mobbingberatung)
- Bereich Sucht (z.B. Rauchfrei-Kurse, Selbsthilfegruppen für Alkoholiker, Suchtaufklärung in Schulen)
Kostenübernahme für Kurse
Barquittung als zahkungsnachweis
Bonusprogramm der Krankenkasse
Gesundheitsreisen und Vorsorgekuren
(c) Fotolia.com / oneinchpunch
Die Krankenkassen übernehmen bei Gesundheitsreisen die Kosten für gesundheitsfördernde Aktivitäten oder Kurse während des Reiseaufenthaltes. Die Angebotspalette besteht aus Indoor-Aktivitäten wie z.B. Yoga, Pilates, AquaFitness, TaiChi oder Outdoor-Kursen wie Nordic Walking, Wandern bis hin zu intensiven Bootcamp Trainings. Die Krankenkasse übernimmt die Kursgebühren. Übernachtungs- und Fahrtkosten sowie Kurtaxe und Gebühren werden von den den Versicherten selbst bezahlt.
Kolonnaden im weltbekannten tschechischen Kurort Marienbad(c) Pixabay / CC0
Einige Krankenkassen zahlen außer dem einen Tagessatz als Zuschuss zu den Verpflegungs- und Übernachtungskosten. Die Versicherten haben die Wahl ob sie während der Kur in einem Privatquartier, im Hotel oder in einer Kurklinik wohnen. Vorsorkekuren werden auch Badekuren genannt und können bei medizinischer Notwendigkeit alle drei Jahre bei der Krankenkasse beantragt werden.
Was die Kassen nicht bezahlen
Nicht alles was unserer Gesundheit zuträglich ist, wird automatisch auch von den Krankenkassen bezahlt oder befördert. Ausgeschlossen ist es beispielsweise, dass die Krankenkasse die Mitgliedsbeiträge für ein Fitnessstudio oder einen Sportverein übernimmt oder bezuschusst. Erlaubt ist den Kassen aber eine Belohnung über das Bonusprogramm. Die gesammelten Bonuspunkte können als Geldprämie ausgezahlt werden und Versicherte somit auch für ihre aktive Prävention finanziell entlasten.
Klangschalenmassage(c) Pixabay / CC0
Prävention in der Jobwelt
Bei Berufskrankheiten unterscheidet man die gelisteten und damit offiziellen Berufskrankheiten auf der einen und berufsbedingte Erkrankungen auf der anderen Seite. Die Prävention berufsbedingter Erkrankungen setzt bei ihren auslösenden Faktoren an. Das sind belastende Arbeitsbedingungen, einhergehend mit ungesunden Verhaltensweisen und Vorerkrankungen.
Zu den weiter gefassten Berufserkrankungen gehören beispielsweise:
- Augenprobleme bei der Arbeit an Bildschirmen
- Probleme beim Einschlafen bis hin zu chronischer Müdigkeit z.B. durch Schichtarbeit
- arbeitsbedingte Verspannungen im Nacken und im Rücken
- chronische Kopfschmerzen und Burnout-Symptome
- Erschöpfungs-, Angst- und Panikzustände
betrieblicher Arbeitsschutz(c) Pixabay / CC0