Körperfett und Körperfettanteil: Alles normal oder schon zu viel?
Wie viel Körperfett ist normal?
Ein gesunder Körperfettanteil ist abhängig von Alter, Körperbau und Geschlecht. Bei Männern ist der Körperfettanteil häufig geringer als bei Frauen. Das liegt an einem allgemein höheren Testosteronspiegel bei Männern, der für eine größere Muskelmasse im Körperaufbau verantwortlich ist. Ein höherer Körperfettanteil sorgt außerdem für höhere Energiereserven, die Frauen während der Schwangerschafts- oder Stillzeit zur Versorgung des Nachwuchses brauchen. Für Männer und Frauen unterschiedlichen Alters gibt es deshalb getrennte Normtabellen für den Körperfettanteil.
Tabelle normaler Körperfettanteil bei Frauen und Männern nach Alter(c) Krankenkasseninfo.de
Den eigenen Körperfettanteil messen
Um den Anteil Körperfatt zu messen gibt es viele verschiedene Methoden. Die vier bekanntesten davon sind:
- Die Faltenmessung mit einer Caliper Zange
- die Messung des Taillenumfangs
- die Errechnung des Body-Mass-Index
- die Bio-Impedanz-Analyse
Einsatz der Caliper Zange
KFA mit der Caliperzange(c) getty Images / AndreyPopov
KFA richtig messen:
Bauchfalte: vertikal neben dem Bauchnabel
Brustfalte: diagonal zwischen Achselansatz und Brustwarze
Beinfalte: vertikal mittig zwischen Kniescheibe und Hüftknochen
Trizepsfalte: vertikal zwischen Schulter und Ellenbogen
Hüftfalte: diagonal mittig zwischen letzter Rippe und Beckenknochen
Auf verschiedenen Webseiten lässt sich mithilfe der auf diese Weise ermittelten Werte dann durch spezielle KFA-Rechner der eigene Körperfettanteil errechnen.
Den Taillenumfang messen
Taillenumfang ermitteln(c) getty Images / VIKTORIYA KABANOVA
BMI als Maß für Körperfett
Lange Zeit galt der so genannte Body-Mass-Index (BMI) als eine geeignete Methode zur Ermittlung von ungesundem Übergewicht. Hierbei werden die Körpergröße und das Gewicht vermessen und anschließend in Verbindung gebracht. Bei den Ergebnissen wird allerdings nicht zwischen Fett- und Muskelanteil unterschieden. Deshalb erhalten muskulöse Sportler ebenso wie übergewichtige Menschen einen hohen und vermeintlich ungesunden BMI - Wert. Die Formel für den BMI lautet: Körpergewicht (kg) / Körpergröße (m) ^2. Als "normal" gilt ein BMI bis zu einer Höhe von 25.
Bio-Impedanz-Analyse (BIA)
Diese Methode liefert sehr detailreiche Angaben über die eigene Körperzusammensetzung. Ermittelt werden neben dem Ganzkörpergewicht auch der Wasser-, Muskel-, und Körperfettanteil. Dafür gibt es spezielle Körperfettwaagen, die im Sportfachhandel erwerblich sind.
Zu hoher Körperfettanteil
Ist der Körperfettanteil dauerhaft zu hoch, gefährdet das die Gesundheit. Mögliche Folgen sind gesundheitliche Beschwerden wie Bluthochdruck (Hypertonie), Diabetes, Schlaganfall bis hin zu Krebserkrankungen.
Gesundheitsprobleme bei zu viel Körperfett
- Bluthochdruck
- Schlechte Blutwerte
- Verkalkung der Blutgefäße
- Diabetes Typ 2
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- Schlaganfall
- Herzinfarkt
- Krebserkrankungen
Körperfett am Gesäß ist weniger schädlich als am Bauch(c) getty Images / Staras
Reduzierung des Körperfettanteils
Den Körperfettanteil abrupt und stark zu senken kann negative Folgen für den Körper und die Gesundheit haben. Deshalb sollte man in jedem Fall den Körperfettanteil schrittweise und nachhaltig senken. Eine Kombination verschiedener fettverbrenndender und gewichtsreduzierender Maßnahmen und Verhaltensweisen ist deshalb harten und extremen Diäten vorzuziehen.
Bewusste und fettarme Ernährung
- Reduktion von zugeführter Energie
- das tägliche Defizit sollte nicht höher als 500 Kalorien sein
- gesunde Lebensmittel wie Gemüse, Obst und Vollkornprodukte
Sportliche Aktivitäten
- Mehrverbrauch an vorhandener Energie
- Ausdauertraining (idealerweise wöchentlich drei bis viermal 30 Minuten)
- Krafttraining (Muskelaufbau und folglich Fettabbau)
Hinweis: Dieser Text ist rein informativ und stellt keinen Ersatz für eine ärztliche Beratung dar.
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