Ja oder Nein auf einen Blick: der Organspendeausweis
Den persönlichen Willen sichtbar dokumentierenMit einem ausgefüllten Organspendeausweis lässt sich gegenüber Ärzten und Angehörigen genauso gut auch erklären, dass eine Organ- oder Gewebespende nicht gewünscht ist. Somit lässt sich mit ihm auch der eigene Widerspruch dokumentieren. In jedem Fall sist er für die Betroffenen und für die Ärzteschaft ein wichtiges Dokument für medizinische Entscheidungen.
Was steht auf dem Organspendeausweis?
Organspendeausweis - (c) Thorben Wengert / pixelio.de(c) Thorben Wengert / pixelio.de
Neben diesen beiden Wahlmöglichkeiten gibt es eine weitere Option: Der Besitzer überlässt einer anderen Person im Todesfall die Entscheidung, ob Organe und Gewebe für eine Spende genutzt werden dürfen. Die Kontaktdaten der benannten Person müssen in diesem Falle auf dem Ausweis angegeben werden. Der Ausweis bietet weiterhin Platz für besondere Hinweise oder Anmerkungen und muss vom Besitzer eigenhändig unterschrieben werden.
- Name und Geburtsdatum
- vollständige Adresse
- Zustimmung oder Widerspruch
- bei Zustimmung: Ausnahmen
- bei Delegation: Kontaktdaten benannter Person
- Anmerkungen / besondere Hinweise
- eigenhändige Unterschrift
Wozu dient der Organspendeausweis?
Ausnahmen im Organspendeausweis definierenFoto: pixabay / CC0
Bei Auslandsaufenthalten ist das Mitführen eines Organspendeausweises in der entsprechenden Landessprache sinnvoll. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung BzgA beispielsweise bietet den Ausweis in unterschiedlichen Sprachen kostenlos zum Herunterladen und Bestellen an.
Kein Organspendeausweis - was dann?
Sofern die Angehörigen eine Entscheidung treffen müssen und sich gegen die Spende entscheiden, muss der behandelnde Arzt die künstliche Beatmung einstellen, wodurch es schließlich zum Herzstillstand kommt und der Patient für tot erklärt werden kann. Entscheiden sich die Angehörigen für eine Organspende, wird der Kreislauf des hirntoten Patienten aufrechterhalten, bis eine Transplantation erfolgen kann.
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