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Studium

Als Student privat versichern?

Wer studiert hat die freie wahl zwischen PKV und GKV. Was ist wann sinnvol?
veröffentlicht am 22.08.2017 von Redaktion krankenkasseninfo.de

Student mit LaptopStudent mit Laptop(c) Foto: Fotolia.de / Viacheslav Iakobchuk
Die Private Krankenversicherung steht allen Studierenden zu Beginn ihrer universitären Ausbildung offen. Wann kann es sinnvoll sein, sich als Student privat zu versichern und wann ist davon abzuraten?

2017-08-22T07:45:00+00:00
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Für Studenten gilt eine Versicherungspflicht in der Krankenversicherung und Pflegeversicherung. Wer studieren möchte, hat bei der Immatrikulation eine Versicherungsbescheinigung einer Krankenkasse - gesetzlich oder privat - vorzulegen.

Wechsel in PKV bei bestehender Familienversicherung?

familienversichert als Student familienversichert als Student(c) Getty Images / Koldunov
Die meisten "Ersties" beginnen deutlich vor dem 25. Lebensjahr und sind als Studenten in der Krankenversicherung oft bei einem gesetzlich versicherten Elternteil familienversichert. Das kann auch während des Studiums bis zum Erreichen der Altersgrenze in der Familienversicherung am 25. Geburtstag so bleiben. Sollte vor dem Studium ein Wehr- oder Ersatzdienst abgeleistet worden sein oder war man als Entwicklungshelfer tätig, verlängert sich die Möglichkeit der Familienversicherung um die abgeleisteten Monate, wobei aber mehr als 12 Monate Verlängerung nicht möglich sind.

Auch wenn junge familienversicherte Studenten unter 25 jobben müssen, können sie in der GKV weiter kostenlos familienversichert bleiben, solange beim Arbeitseinkommen die Verdienstgrenze von 553,33 Euro (Stand 2021) nicht überschritten wird.

Eine Mitversicherung dvon Studenten über ein gesetzlich versichertes Elternteil ist allerdings nicht möglich, wenn der andere Elternteil privatversichert ist und dessen Gehalt zudem über dem des GKV-Elternteils liegt. Verheiratete Studenten haben außerdem die Möglichkeit, sich über den in der GKV versicherten Ehepartner mitzuversichern. Dafür darf der Ehepartner allerdings kein Student sein.

Fazit: Für familienversicherte Studenten macht in Sachen Krankenversicherung der Wechsel in die PKV also kaum Sinn, denn preisgünstiger als zum Nulltarif kann man sich nicht versichern.

>>Die besten Krankenkassen für Studierende > Krankenkassentest

Private Krankenversicherung für Studenten

Wenn Studenten nicht länger über ein Elternteil mitversichern können, stellt sich die Frage, ob sie sich für die Studentische Krankenversicherung in der GKV entscheiden oder lieber in das Versicherungssystem der privaten Krankenkassen wechseln.

Familienversicherung bis zum vollendeten 25. Lebensjahr Familienversicherung bis zum vollendeten 25. Lebensjahr
Der Zeitpunkt des 25. Geburtstags bietet die Möglichkeit zu einem Systemwechsel von gesetzlich zu privat, weil nach dem Ende der Familienversicherung in der GKV eine Versicherungspflicht eintritt. Das bedeutet, dass man als Student nun selbst Mitglied einer Krankenkasse werden muss und auch selbst Beiträge zu zahlen hat.      

Um als bislang gesetzlich versicherter Student nun Mitglied in einer privaten Kasse werden zu können, ist ein Antrag auf Befreiung von der Krankenversicherungspflicht zu stellen. Dies können Studierende allerdings nur während der ersten drei Monate nach der Immatrikulation oder innerhalb der ersten drei Monate nach dem Ende der Mitversicherung über ein Familienmitglied. Danach ist ein Wechsel bis zur Exmatrikulation nicht mehr möglich. Eine Ausnahme bilden Studenten, die älter als 30 sind und / oder das 14. Fachsemester überschritten haben. Sie können auch dann noch in die PKV wechseln.

 

Wann der Wechsel in die PKV sinnvoll ist

gesetzlich oder privat gesetzlich oder privat(c) Fotolia.de / stockWERK
Studenten steht es also zu bestimmten Zeitpunkten ihres Studiums frei, ob sie Mitglied in einer gesetzlichen oder privaten Krankenkasse werden. Die PKV bietet teilweise sehr günstige Studententarife an, deren Monatsbeiträge nur halb so hoch sein können ein vergleichbarer Beitrag in der studentischen Krankenversicherung der GKV.

Hierbei gilt es aber zu beachten, dass solche speziell studentischen Billigtarife nicht den vollen Leistungsumfang beinhalten wie ein vergleichbarer gesetzlicher Krankenversicherungsschutz. Auch steht vor dem Abschluss einer privaten Krankenversicherung eine Gesundheitsprüfung ins Haus. Denn für die PKV gilt im Unterschied zur GKV: Wer gesundheitliche Beeinträchtigungen hat, dauerhaft Medikamente nehmen muss, an einer chronischen Erkrankung leidet oder beispielsweise schwanger ist, wird erst keinen Spartarif mehr bekommen.
 

Eltern Beamte - als Studi privat versichert

Kinder von Beamten können sehr günstig und mit hoher Versorgungsqualität in der PKV versichert sein, weil ihre Eltern bis zum 25. Geburtstag des Kindes staatliche Zuschüsse für die Absicherung von Familienmitgliedern, so genannte Beihilfe, bekommen. Die Höhe der Hilfen beträgt in der Regel 80 Prozent. Wenn ein Student auf diesem Wege über ein Elternteil versichert ist, benötigt er also nur für die restlichen 20 Prozent eine Versicherung. Dieser Rest kann mit einem Beihilfeergänzungstarif der privaten Krankenkasse ausgeglichen werden.

Für diese Personengruppe läge die gesetzliche Versicherung finanziell im Nachteil, weil sie kein Äquivalent zu einer solchen Restversicherung bietet. Demnach müsste ein Student trotz Beihilfeanspruch des Elternteils als gesetzlich Versicherter den vollen Beitrag im Studententarif zahlen.

Ü 30 oder Langzeitstudi? 

Studieren ab 30 - Krankenversicherung Studieren ab 30 - Krankenversicherungpixabay / CC0
Die Entscheidung für eine private Krankenkasse während des Studiums kann sich auch lohnen, wenn Studierende das 30. Lebensjahr  überschritten haben oder als Langzeitstudenten das 15. Fachsemester angehen. Denn ab diesem Zeitpunkt sind sie nicht mehr berechtigt, sich länger in der günstigen studentischen Krankenversicherung der GKV zu versichern. Im Normalfall tritt dann eine obligatorische Anschlussversicherung als freiwilliges Mitglied in Kraft. Der monatliche Beitrag für die Krankenkasse und Pflegeversicherung steigt dann um ca 100 Prozent an. 

Im Alter von 30 sind die PKV Tarife noch vergleichsweise günstig. Wer bis zum Ende des Studiums sich für die PKV entscheidet, hat danach auch weider ein Rückkehrrecht in die gesetzliche Krankenversicherung.

Wer die Chance auf einen Systemwechsel nutzen möchte, muss innerhalb von zwei Wochen seinen sofortigen Austritt aus der GKV erklären und eine anderweitige Versicherung nachweisen. Die PKV - Gesellschaften bieten dafür eine “Folgeversicherungsbescheinigung” an. 

Wechsel PKV-GKV zwischen Bachelor und Master

Im Zeitraum zwischen Bachelor- und Masterstudium kann von der PKV in die GKV und umgekehrt gewechselt werden, sofern es sich um einen studiumslosen Zeitabschnitt (mindestens ein Monat ohne Immatrikualtion) handelt. In einem solchen Fall kann man sich ab dem Masterstudium gesetzlich krankenversichern. Will man in der privaten Krakenkasse bleiben, muss der Antrag auf Befreiung von der Versicherungspflicht erneut zum Studienbeginn gestellt werden. Nach dem Studium ist ein Wechsel zurück in die GKV für gewöhnlich nur möglich, wenn man ein abhängiges Beschäftigungsverhältnis aufnimmt.

 

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